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Am Dienstag veröffentlichte die Europäische Kommission ihren Plan zur Bewältigung der Gefahren, die durch den Klimawandel verschärft werden, wie etwa Überschwemmungen und Waldbrände. 

Die Strategie ziele darauf ab, die EU bei den Herausforderungen, sich der Klimakrise anzupassen, zu unterstützen und ihr Durchhaltevermögen gegen das wachsende Risiko klimabedingter Probleme wie „Dürren, Überschwemmungen, Waldbrände, Krankheiten, Ernteausfälle oder Hitzewellen“ zu verstärken, so eine Pressemitteilung der Kommission.

Statt um die Eindämmung des Klimawandels gehe es bei dem Plan „um den viel weniger diskutierten Teil der Klimaschutzmaßnahmen, nämlich die Anpassung“, sagte EU-Klimakommissar Wopke Hoekstra. „Wir sprechen hier über den Aufbau klimaresistenter Gesellschaften und Volkswirtschaften“, sagte er am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Straßburg. Hoekstra verwies auf die jüngsten Katastrophen in der EU – Waldbrände in Griechenland, Überschwemmungen in Slowenien und ein Sturm in Skandinavien – um die Dringlichkeit zu unterstreichen. 

Der für den Europäischen Green Deal zuständige Vizepräsident der Europäischen Kommission, Maroš Šefčovič, erklärte, dass „wir uns sehr darauf konzentrieren werden, wie wir unser Klima, unsere Diplomatie und unsere Kontakte zu allen Ländern nutzen können, die Hilfe und Unterstützung sowie den Austausch von Technologien benötigen, aber auch zu den größten Umweltverschmutzern, die mehr tun könnten“. 

Brüssel fordert die Mitgliedsstaaten auf, das Regierungshandeln und die Koordinierung zu stärken, die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Risiken besser zu analysieren, die Infrastrukturplanung anzupassen und die öffentliche und private Finanzierung zu verbessern. Generell fordert Brüssel, ein proaktives Management der Anpassung an die Klimakrise zu entwickeln.

Der Plan der Kommission folgte auf die erste Einschätzung der Klimarisiken durch die EUA, die am Montag veröffentlicht wurde und derzufolge die EU unzureichend vorbereitet sei. Der Bericht warnte vor „katastrophalen“ Folgen, wenn Europa keine dringenden Maßnahmen zur Anpassung an die Risiken des Klimawandels ergreife.

In dieser EUA-Bewertung werden die EU-Mitgliedstaaten aufgefordert, auf regionaler und lokaler Ebene zusammenzuarbeiten, um den Risiken des Klimawandels mit Vorsichtsmaßnahmen zu begegnen. Dem EUA-Bericht zufolge  “erwärmt sich Europa von allen Kontinenten am schnellsten.”

Der Süden steht in Flammen

Zu den Gefahren gehören Brände, Wassermangel und deren Auswirkungen auf die landwirtschaftliche Produktion, während niedrig gelegene Küstenregionen von Überschwemmungen, Erosion und dem Eindringen von Salzwasser bedroht sind.

Dem EUA-Bericht zufolge sind Gebiete in Südeuropa am stärksten gefährdet. „Manche Regionen in Europa sind Hotspots für mehrere Klimarisiken gleichzeitig. Südeuropa ist besonders gefährdet durch Waldbrände und durch die Auswirkungen von Hitze und Wasserknappheit auf die landwirtschaftliche Produktion, die Arbeit im Freien und die menschliche Gesundheit“, heißt es weiter. 

In dem Bericht, der 36 Klimarisiken in der EU auflistet, heißt es, dass „die Risiken, die durch Hitze und Dürre für den Nutzpflanzenanbau entstehen…in Südeuropa bereits auf einem kritisch hohen Niveau“ sind, da die hohen Temperaturen in dieser Region „häufiger und zunehmend“ sind. Dazu gehören Länder wie Portugal, Spanien, Italien und Griechenland. 

Die hohen Temperaturen haben in Portugal bereits zu gefährlichen Waldbränden geführt. Eines der tödlichsten Ereignisse war der Waldbrand in Pedrógão Grande in Zentralportugal im Juni 2017, bei dem 64 Menschen starben und rund 200 Menschen ihre Häuser verloren. Die Brände griffen auf mehrere Städte und Dörfer über und zerstörten schließlich Dutzende von Häusern und Industrieanlagen.

Rauch und Flammen steigen von brennenden Bäumen im Dorf Asklipio auf der Insel Rhodos, Griechenland, auf. Foto: Aristidis Vafeiadakis/ZUMA Press Wire/dpa

In der Risikobewertung der EUA heißt es, dass einige Regionen mit mehr Überschwemmungen konfrontiert seien, „während in Südeuropa ein erheblicher Rückgang der Gesamtniederschlagsmenge und schwerere Dürren zu erwarten sind“.

Darüber hinaus sei die Lebensmittelversorgung in der EU zunehmend Klimarisiken ausgesetzt, von der landwirtschaftlichen Produktion insbesondere in Südeuropa über die Fischerei und Aquakultur bis hin zur Lebensmittelverarbeitung und den internationalen Lieferketten. Der Bericht stellt fest, dass zunehmende Trockenheit und steigende Hitze nicht nur die pflanzliche Produktion in Südeuropa gefährdeten, sondern auch die mitteleuropäischen Länder einem Risiko aussetzten.

Diese Einschätzung bedeutet jedoch nicht, dass Nordeuropa von den negativen Auswirkungen des Klimawandels verschont bleibe, wie beispielsweise Überschwemmungen in Deutschland und Waldbrände in Schweden in den letzten Jahren gezeigt hatten.

Wasserversorgung: eine Quelle für Konflikte?

In den am Dienstag vorgestellten Plänen der Europäischen Kommission ist ein Abschnitt dem Wasser gewidmet, „einer lebenswichtigen Ressource, die in vielen Teilen Europas aufgrund von strukturellem Missmanagement, nicht nachhaltiger Landnutzung, hydromorphologischen Veränderungen und Verschmutzung bereits unter Druck steht“.

Die Kommission warnte vor der Gefahr eines „verstärkten Wettbewerbs um Wasserressourcen zwischen den einzelnen Sektoren und Nutzungsarten, einschließlich des potenziellen Risikos von Konflikten innerhalb und zwischen den Mitgliedstaaten um grenzüberschreitende Wasserressourcen“.

In Bulgarien beispielsweise werden die Wasserressourcen infolge des Klimawandels voraussichtlich abnehmen. Dadurch könnte sich das Risiko der Wasserknappheit in gefährdeten Gebieten und in Jahren mit besonders ungünstigen Bedingungen auch anderswo verschärfen, sagte Associate Professor Emil Gachev. Er ist vom Institut für Klima-, Atmosphären- und Wasserforschung der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften und sprach auf einem Forum über Bulgariens Wasserressourcen, das am Dienstag in Sofia stattfand. Das Forum wurde von der bulgarischen klimawissenschaftlichen Medienplattform Climateka anlässlich des Weltwassertags am 22. März organisiert.

Laut Gachev leide ein Drittel der Weltbevölkerung unter Wasserknappheit, die Wasserressourcen seien nach wie vor knapp und dieses Problem werde sich aufgrund der wachsenden Bevölkerung noch verschärfen. Er wies darauf hin, dass die Wasserressourcen aufgrund von schlechter Wasserbewirtschaftung und Verschmutzung schrumpften. Laut Dr. Valentin Simeonov, Forscher an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Lausanne in der Schweiz, werde die Veränderung der Ozeanzirkulation und insbesondere die Verlangsamung oder das Anhalten des Golfstroms zu einem ernsthaften Rückgang der Niederschläge in Bulgarien führen.

Gewitterwolken ziehen über dem Green Deal der EU auf

Der Green Deal der EU – einst ein Kernstück des Brüsseler Kampfes gegen die Klimakrise – scheint bei den anstehenden Wahlen in der EU ebenfalls zunehmend gefährdet, da der Widerstand gegen die damit zusammenhängenden Kosten und Folgen wächst.

Die Proteste der Landwirte, die Sorgen der Verbraucher um die Lebenshaltungskosten und das Zögern einiger Länder untergraben bereits den ehrgeizigen Plan, die EU bis 2050 kohlenstoffneutral zu machen. Die Klimakrise werde durch die Proteste der Landwirte zu einem „echten identitätspolitischen Thema“, so Susi Dennison, Senior Policy Fellow beim European Council on Foreign Relations.

Ein belgischer Bauer hat am Mittwoch den französischen Öl- und Gasriesen TotalEnergies verklagt und eine Entschädigung für die durch den Klimawandel verursachten Schäden an seinem Betrieb gefordert. „Der Klimawandel hat spürbare Auswirkungen auf meine Arbeit und mein Leben: Ertragseinbußen, zusätzliche Arbeit und der Stress, der mit einem gestörten Erntekalender einhergeht“, so Landwirt Hugues Falys in einer Erklärung.

Viele der Gesetze des Green Deals wurden bereits verabschiedet: ein Verkaufsstopp für Autos mit Verbrennungsmotoren bis 2035, eine Kohlenstoffsteuer an der Grenze und Regeln gegen den Import von Waren aus abgeholzten Gebieten. Doch im letzten Jahr geriet die Dynamik bei den Gesetzen zur Reduzierung chemischer Pestizide und zur Wiederherstellung von Ökosystemen in der Wildnis ins Stocken – sie wurden mit der Begründung abgelehnt, sie könnten die Nahrungsmittelproduktion in der EU untergraben.

Das Dokument der Europäischen Umweltagentur soll als Leitfaden für die notwendigen Maßnahmen dienen, um die negativen Folgen des Klimawandels abzumildern. Die Pläne der Europäischen Kommission zur Klimaresilienz waren die letzten großen Klima- und Green-Deal-Initiativen vor den Wahlen im Juni.


Faktencheck: Falsche Behauptungen leugnen die Existenz des Klimawandels

Das Erdbeobachtungsprogramm Copernicus der Europäischen Union verzeichnete kürzlich den wärmsten Januar aller Zeiten mit einer Durchschnittstemperatur von 13 Grad Celsius. Falsche Behauptungen in sozialen Netzwerken behaupteten, es gebe keinen Klimawandel, weil in Deutschland bereits im Januar 1974 Temperaturen von bis zu 15 Grad gemessen wurden.

Das Faktencheck-Team der Deutschen Presse-Agentur (dpa) entlarvte diese Behauptungen: Um eine Aussage über das Klima zu treffen, reiche es nicht aus, das Wetter an einzelnen Tagen zu betrachten, sondern man müsse das Wetter über einen längeren Zeitraum betrachten.

Lesen Sie den vollständigen Faktencheck hier: https://dpa-factchecking.com/germany/240214-99-987537/

Dieser Artikel wird wöchentlich veröffentlicht. Der Inhalt basiert auf Nachrichten der teilnehmenden Agenturen im enr.