Madrid – 55% der Spanier sind der Meinung, dass mehr Geld für Verteidigung in der Europäischen Union ausgegeben werden sollte, da der Krieg in der Ukraine und die internationale Lage derzeit zwei ihrer größten Sorgen im europäischen Bereich darstellen, so das am Mittwoch vorgestellte Herbst-Eurobarometer.
Laut dieser Umfrage sagen 19% der Spanier, sie seien „vollständig einverstanden“, und 36% zeigen sich „etwas einverstanden“, dass mehr in die Verteidigung der EU investiert werden sollte. Insgesamt sind 55% für diese Option, was neun Punkte unter dem europäischen Durchschnitt von 64% liegt.
Auserdem sind 76% der befragten Personen dafür, die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten in Verteidigungsangelegenheiten zu verstärken, eine Zahl nahe dem europäischen Durchschnitt von 78%.
Dieses Interesse an der Erhöhung der Verteidigungsausgaben steht im Einklang mit den Hauptsorgen der Spanier im europäischen Bereich. So sind der Krieg in der Ukraine und die internationale Lage, einschließlich der Verschärfung des Konflikts im Nahen Osten, für 27% die größte Sorge, nur hinter der Einwanderung (34%).
Trotzdem wird dieses Thema von den Spaniern nicht als eins der wichtigsten Themen angesehen, denen die EU ihr Budget widmen sollte. Die Befragten halten es für nötiger, sich auf Beschäftigung, soziale Dienste und öffentliche Gesundheit (62%); Bildung, Ausbildung, Kultur und Medien (50%); sowie auf die Finanzierung wissenschaftlicher Forschung und Innovation (34%) zu konzentrieren.
Der Bereich Sicherheit und Verteidigung wird von den Spaniern auf den achten Platz im Ranking verwiesen, mit 14%. Diese Zahl liegt weit unter dem EU-Durchschnitt von 35%, was diesen Bereich auf die zweite Priorität für die Europäer hinter Beschäftigung (62%) setzt.
Der Eurobarometer zeigt auch, dass 84% der Spanier glauben, dass die Mitgliedstaaten gemeinsam Energie aus anderen Ländern einkaufen sollten, um einen besseren Preis zu erhalten, ein Prozentsatz, der über dem europäischen Durchschnitt von 79% liegt. (11. Dezember)