Brüssel/Ljubljana – Die Europäische Kommission hat am Montag die Prognose für das Wirtschaftswachstum Sloweniens für dieses Jahr von 2,5 auf zwei Prozent gesenkt, für das Jahr 2026 von 2,6 auf 2,4 Prozent. Die Kommission folgte mit der Senkung der Prognose der Mehrheit der internationalen Institutionen. Die gesenkte Prognose kommt, nachdem das slowenische Statistische Amt am vergangenen Donnerstag von einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,8 Prozent im ersten Quartal dieses Jahres im Jahresvergleich berichtet hat. Dies ist der erste Rückgang des BIP nach vier Jahren und der größte unter den Mitgliedstaaten der Eurozone.
Der Ministerpräsident Robert Golob kommentierte in seiner Rede im Parlament am Montag die Verschlechterung der wirtschaftlichen Aussichten mit der Einschätzung, dass der Rückgang des slowenischen vierteljährlichen BIP eine Folge der Unsicherheiten sei, die ausschließlich aus externen Faktoren aufgrund der Prognosen eines Handelskriegs der USA resultieren.
„Da Slowenien eine kleine, offene Exportwirtschaft ist, ist es logisch, dass sich Schwankungen auf den internationalen Märkten am schnellsten in Volkswirtschaften wie der unseren bemerkbar machen,“ sagte er. Die Europäische Kommission hat zwar die Prognose für das Wirtschaftswachstum Sloweniens für dieses Jahr gesenkt, sagte Golob, aber dennoch „bleibt Slowenien in allen Projektionen über dem europäischen Durchschnitt“.
Die Wirtschaftskammer Sloweniens (GZS) bezeichnete den Rückgang des vierteljährlichen BIP als Überraschung. Der Geschäftsführer der GZS Mitja Gorenšček sagte am Montag, dass dies nicht unerwartet sei. Es sei die Folge von zwei Jahren falscher Entscheidungen, aufgrund derer Slowenien an Wettbewerbsfähigkeit verliere, meinte er. (19. Mai)