Washington – Der slowenische Premierminister Robert Golob erklärte am Rande des Nato-Gipfels, dass er kein besonders großes Verständnis für den jüngsten Besuch des ungarischen Premierministers Viktor Orban bei dem russischen Präsidenten Wladimir Putin habe. Hinsichtlich möglicher Maßnahmen gegen Budapest sagte er, dass man der Zeit ihre Zeit lassen müsse.
Wie Golob über den Besuch des ungarischen Premierministers in Moskau sagte, habe er unter den Kollegen in der Europäischen Union kein Verständnis für Orbans „einseitige Aktionen“ festgestellt.
„Auch ich habe kein besonders großes Verständnis, noch weniger, wenn sich jemand so darstellt, als spräche er im Namen der Europäischen Union oder die Möglichkeit lässt, dass andere dies so interpretieren. Für mich gibt es keinen Unterschied“, sagte der Premierminister.
Er äußerte die Überzeugung, dass darüber noch viel diskutiert werden wird. Hinsichtlich möglicher Maßnahmen und dem Boykott informeller Ministertreffen, die Ungarn im Rahmen des Vorsitzes im Rat der EU ausrichten wird, sagte er, dass man der Zeit ihre Zeit lassen müsse.
Orban hatte nach der Übernahme des Vorsitzes im Rat der EU durch Ungarn Anfang des Monats einen unangekündigten Besuch in Kiew, Moskau und Peking gemacht. In der russischen Hauptstadt traf er sich mit Präsident Wladimir Putin, was zu zahlreichen Kritiken in Brüssel und den EU-Mitgliedsstaaten, aber auch in der Ukraine führte. Nach dem Nato-Gipfel in Washington besuchte er in Florida den ehemaligen US-Präsidenten und republikanischen Kandidaten für die Novemberwahlen, Donald Trump. (11. Juli)