BRÜSSEL/BERLIN – Der deutsche Verbündete der PVV setzt seinen europäischen Spitzenkandidaten wegen beschönigender Äußerungen über die SS ab. Maximilian Krah darf, mitten im Wahlkampf, vorerst nicht für die Partei auftreten.
Krahs Aussagen über die SS, die bei anderen Parteien in der radikal-rechten Fraktion im Europäischen Parlament völlig falsch ankamen. Nicht alle SS-Mitglieder waren Kriegsverbrecher, sagte Krah über die Nazi-Eliteeinheit, die an vorderster Front beim Ausrottung der Juden stand.
Das war für die Partei der Französin Marine Le Pen, die sich gerade von der extremen Rechten lösen und einen gemäßigteren Kurs einschlagen will, und auch für die Dänische Volkspartei zu viel. Le Pen kündigte am Mittwoch noch einmal einen „klaren Bruch“ mit der AfD an. Sie möchte nicht länger mit der deutschen Partei eine Fraktion, die I&D, im Europäischen Parlament bilden.
Krah zieht sich nun weiter von den Wahlkampfaktivitäten zurück und tritt aus der AfD-Führung zurück, ließ er auf X wissen.
Die PVV hat sich noch nicht zu der Angelegenheit geäußert, sagt Parteichef Geert Wilders. Seine Partei hat derzeit keine Europaparlamentarier, könnte aber laut Meinungsumfragen nächsten Monat eine der größten Fraktionen innerhalb der aktuellen I&D-Fraktion werden.
(22. Mai 2024)