Brüssel (ANSA) – Laut der Europäischen Kommission verstößt X (ehemals Twitter) gegen die EU-Regeln für digitale Dienste (Dsa) mit irreführenden Schnittstellen, wenig Transparenz bei der Werbung und unzureichendem Zugang zu Daten für Forscher. Die Ergebnisse der durchgeführten Untersuchung – so heißt es in einer Mitteilung – wurden nun an X übermittelt, damit das Unternehmen sich gegen diese Vorwürfe verteidigen kann.
Brüssel ist der Ansicht, dass die sogenannten verifizierten Accounts mit blauem Häkchen auf X in Wirklichkeit nicht verifiziert sind und daher eine irreführende Praxis gegenüber den Nutzern darstellen. Dies, so die Kommission, liege daran, dass sich jeder anmelden könne, um diesen verifizierten Status zu erhalten. „Es gibt Beweise für böswillige Akteure“, heißt es in der Mitteilung aus Brüssel weiter, „die verifizierte Accounts missbrauchen, um die Nutzer zu täuschen“.
Aus den durchgeführten Untersuchungen ergibt sich dann nach Ansicht der Kommission auch, dass das Unternehmen von Elon Musk die EU-Regeln für digitale Dienste auch in Bezug auf die Transparenzanforderungen hinsichtlich der durch sein soziales Netzwerk verbreiteten Werbung nicht einhält. Parallel dazu gewährt das ehemalige Twitter den Forschern keinen angemessenen Zugang zu öffentlichen Daten und erfüllt daher auch in diesem Fall nicht die im Dsa festgelegten Vorschriften.
Falls die Vorwürfe gegen X auch nach der Auseinandersetzung mit Musks Unternehmen bestätigt werden, könnte die Europäische Kommission Geldstrafen in Höhe von bis zu 6% des jährlichen weltweiten Umsatzes des ehemaligen Twitter verhängen (12. Juli).