BRÜSSEL/SOFIA – Die Staaten der Eurozone begrüßten den Fortschritt Bulgariens bei der Einführung der gemeinsamen Währung. Dies wird in den Schlussfolgerungen der Eurogruppe-Länder festgestellt, die im Rahmen der Sitzung des Europäischen Rates in Brüssel angenommen wurden. Wir erwarten die Bewertung der Europäischen Kommission (EK) und der Europäischen Zentralbank (EZB), so der Text.
Bulgarien forderte im Februar die EK und die EZB auf, Sonderberichte zur Vorbereitung des Landes auf die Einführung des Euro zu erstellen. In Brüssel erklärte der bulgarische Premierminister Rosen Zheliazkov vor Journalisten, dass er erwarte, dass die Berichte im Mai oder Juni fertig sein werden.
Ich hoffe, dass die Bemühungen der bulgarischen Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten zur Einhaltung der fiskalischen Disziplin, zu ausgeglichenen Haushalten das erwartete Ergebnis bringen werden, sagte er bei einem Treffen mit der Vorsitzenden der EZB Christine Lagarde und dem Vorsitzenden der Eurogruppe Pascal Donohoe.
Bulgarien ist eines der wenigen EU-Länder, die bedingungslos alle nominalen Konvergenzkriterien einschließlich des Kriteriums der Preisstabilität erfüllen, mit dem wir in den letzten Jahren Probleme hatten, sagte der Gouverneur der Bulgarischen Nationalbank (BNB), Dimitar Radev, auf einer Konferenz in Sofia. Uns bleibt ein letzter Schritt. Ich bin überzeugt, dass wir ihn würdig und mit Selbstbewusstsein machen können, sagte Radev.
Der Fortschritt Bulgariens beim Beitritt zur Eurozone wurde auch vom Präsidenten der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE), Odile Renaud-Basso, anerkannt. In einem Interview mit der bulgarischen Nachrichtenagentur BTA sagte sie, dass in Bulgarien ein starkes Verständnis für die Notwendigkeit besteht, das Haushaltsdefizit auf 3 Prozent zu halten. Die Wirtschaft wächst noch immer recht stark im positiven Bereich im Vergleich zum Rest der EU, sagte Renaud-Basso und erinnerte an die Prognosen der Institution für ein Wirtschaftswachstum in Bulgarien von 2,4 Prozent im Jahr 2025 und 2,8 Prozent im Jahr 2026.
Nach einer 22-stündigen Sitzung verabschiedete das bulgarische Parlament gestern den Staatshaushalt für 2025, in dem ein Haushaltsdefizit von 3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts vorgesehen ist.
In den letzten regemäßigen Berichten vom letzten Jahr stellten die EK und die EZB fest, dass Bulgarien damals nur das Kriterium der Preisstabilität nicht erfüllte. Der statistische Dienst der Europäischen Union, „Eurostat“, veröffentlichte diese Woche Daten für Februar, die zeigen, dass die Inflation in Bulgarien nun dem Kriterium der Preisstabilität entspricht. (20-21.03.2025)