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Die EU-Kommission hat angekündigt, bis Mitte Juli einen Notfallplan vorzuschlagen. Die einzelnen Mitgliedstaaten haben mit den Vorbereitungen begonnen.

An diesem Montag haben die jährlichen Wartungsarbeiten an der Nord Stream 1-Pipeline begonnen, der größten russischen Gasleitung nach Deutschland. Die deutsche Regierung und die Unternehmen befürchten, dass sich der Stillstand aufgrund des Krieges in der Ukraine verlängern könnte.

Claudia Kemfert, Energieökonomin am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), sagte, die Regierung könne Engpässe vermeiden, wenn sie Gaslieferbeziehungen mit anderen Ländern als Russland einginge, die Speicher ständig füllte und die Öffentlichkeit zum Gassparen ermutigte.

«Aber wenn zumindest die (…) drei Komponenten gut geschafft sind, sehe ich nicht, dass wir tatsächlich eine Gasmangellage bekommen müssen»,

sagte Kemfert.

Für konventionelles Erdgas sind Deutschlands alternative Quellen bisher vor allem die Niederlande und Norwegen. Bei verflüssigtem Erdgas (LNG) hat Wirtschaftsminister Robert Habeck im Frühjahr bei einem Besuch in Katar versucht, neue Lieferbeziehungen aufzubauen. Ob, wann und wie viel mehr Gas tatsächlich aus dem Emirat kommen wird, bleibt abzuwarten.

Der Füllstand der deutschen Gasspeicher steigt langsam aber stetig an. Er liegt derzeit bei rund 65 %. Die deutsche Regierung hat wiederholt an die Verbraucher und die Industrie appelliert, Energie zu sparen.

In Frankreich bereitet sich die französische Regierung unterdessen auf die Möglichkeit einer vollständigen Unterbrechung der russischen Gaslieferungen vor, sagte Wirtschaftsminister Bruno Le Maire am 10. Juli. Um Engpässe zu vermeiden, hat die Regierung gefordert, dass die nationalen Gasspeicher bis zum Herbstbeginn zu „fast 100 %“ gefüllt werden.

Laut der französischen Premierministerin Elisabeth Borne bei einem Pressetermin am 9. Juli, rechnet der französische Stromversorger EDF – der Staat hält bereits 84 % der Anteile und will ihn vollständig verstaatlichen ­ – damit, dass „die Produktion [im Herbst] steigen wird, wenn die 12 Reaktoren (von 56), die derzeit wegen Korrosion abgeschaltet sind, wieder ans Netz gehen“. Für den Fall eines Strommangels bereitet die französische Regierung jedoch eine Reihe von Maßnahmen für den Winter vor, um private Haushalte und bestimmte Industriezweige bevorzugt zu behandeln.

„Natürlich schonen wir die Privathaushalte und (…) wir schließen keine Fabriken oder den öffentlichen Verkehr“,

sagte die französische Premierministerin Elisabeth Borne.

Rumänien gut im Zeitplan, kroatische Speicher weniger als halb voll, Slowenien startet Notfallplan

Eine EU-Verordnung schreibt vor, dass die Gasspeicher bis zum 1. November 2022 zu mindestens 80 % gefüllt sein müssen. Rumäniens Premierminister Nicolae Ciuca erklärte, sein Land werde in der Lage sein, das Ziel von 80 % vorzeitig zu erreichen.

„Im Moment sind die Methangasspeicher des Landes zu 47 % gefüllt. Wir sind dem europäischen Zeitplan für den Aufbau von Winterreserven voraus, da ein großer Teil des in Rumänien geförderten Methangases gespeichert wird. Heute (Dienstag, 12. Juli – Anm. d. Red.) haben wir einen Rekord erreicht und 70 % des Gases aus der heimischen Produktion in die nationalen Speicher geleitet“, so Ciuca weiter.

Kroatien kündigte an, die LNG-Kapazität auf der Insel Krk im Zuge der aktuellen Energiekrise von 2,9 Milliarden auf 6,1 Milliarden Kubikmeter zu verdoppeln. Die Regierung will Kroatien als regionale Energiedrehscheibe in Mitteleuropa positionieren, um den Energiebedarf der Nachbarländer Slowenien, Bosnien und Herzegowina und Ungarn zu decken. Kroatien plant außerdem, die Kapazität der adriatischen Ölpipeline der JANAF zu verdoppeln, die mit den bestehenden Kapazitäten bereits den gesamten ungarischen Bedarf decken kann. Der unterirdische Erdgasspeicher Okoli ist derzeit zu 38 % gefüllt und wird bis zum 1. Oktober voraussichtlich zu 90 % gefüllt sein.

Die slowenische Energieagentur hat die erste Phase des Notfallplans für die Gasversorgung eingeleitet. Die Agentur überwacht die Gaslieferungen entlang der Routen, die die Versorgung Sloweniens beeinträchtigen, einschließlich der Nord Stream 1-Pipeline. Als Vorsichtsmaßnahme rief sie die Verbraucher auf, Erdgas mit Bedacht zu verwenden. In einer Pressemitteilung erklärt die Agentur, dass die Gasversorgung der Verbraucher in Slowenien derzeit nicht unterbrochen ist. Für den Fall, dass die russischen Gaslieferungen zurückgehen, warnt die Agentur jedoch vor möglichen Unterbrechungen in der Zukunft.

Mehr als die Hälfte der angestrebten Speichermengen in Spanien und Italien erreicht

Obwohl Spanien nicht zu den Ländern gehört, die in Energiefragen am stärksten von Russland abhängig sind, hat die Regierung angekündigt, mehr Telearbeit zu fördern, öffentliche Verkehrsmittel zu unterstützen und  Thermostate zu regulieren. Die spanische Vizepräsidentin und Ministerin für den ökologischen Wandel, Teresa Ribera, hat angesichts der derzeitigen Hitzewelle zu einem „umsichtigen Umgang mit Energie“ aufgerufen.

Mit 72 % seiner Speicherkapazität sei Spanien in Bezug auf Erdgas „sehr gut aufgestellt“, so Ribera. Schätzungen zufolge verfügt das Land über 40 % der europäischen Kapazität zur Wiederverdampfung und 45 % der Oberflächenspeicherkapazität, ein Anteil, der mit der nächsten Ausbauphase des Hafens von El Musel im Norden des Landes auf 50 % steigen könnte.

Die italienische Regierung bereitet eine groß angelegte Aufklärungskampagne vor, um den Menschen beizubringen, wie sie Gas und Wasser sparen können. Im Moment ist die Methansituation jedoch noch nicht alarmierend. Snam, der wichtigste Methanlieferant des Landes, hat bekannt gegeben, dass die Vorräte für den Winter mit 6,1 Milliarden Kubikmetern bereits 64 % der gesamten Speicherkapazität erreicht haben. Das Ziel von 90 % bis Ende des Jahres ist in Reichweite.

Redaktioneller Hinweis: In einer früheren Version wurde Rumänien fälschlicherweise als Kroatiens Nachbar bezeichnet. Der Fehler wurde korrigiert.

Dieser Artikel wird freitags veröffentlicht. Der Inhalt basiert auf Nachrichten der teilnehmenden Agenturen im enr.