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Wien – Die EU-Wahl hat die weit rechts stehende FPÖ erstmals bei einem österreichweiten Urnengang zur stärksten Kraft gemacht. Nur knapp dahinter folgte trotz Rekordverlusten die konservative ÖVP. Ihr schlechtestes Ergebnis auf Europa-Ebene musste die sozialdemokratische SPÖ bei der ersten landesweiten Wahl unter ihrem neuen Parteichef Andreas Babler einstecken. FPÖ und ÖVP blieben aber in Sichtweite. Die Grünen schafften ein zweistelliges Ergebnis, die liberalen NEOS dürften das durch die Briefwähler noch erreichen. Die beiden kleineren Parteien KPÖ und DNA scheiterten an der Vier-Prozent-Hürde.

Der Wahlabend war wie bei EU-Wahlen üblich lange spannend, dürfen doch die Ergebnisse erst veröffentlicht werden, wenn europaweit die letzten Wahllokale schließen und das war um 23 Uhr in Italien. Daher war man vorläufig auf eine gemeinsame Trendprognose von FORESIGHT, ARGE Wahlen und Peter Hajek für APA, ORF und Puls 4 angewiesen, die der FPÖ einen recht deutlichen Vorsprung auf Volkspartei und SPÖ zuschrieb.

Die Auszählung ergab dann zwischen Freiheitlichen und ÖVP noch ein gewisses Zusammenrücken. Die FPÖ blieb mit 25,73 Prozent trotz eines Plus von 8,53 Prozentpunkten doch recht deutlich unter ihrem Rekordergebnis von 1996 (27,53 Prozent), was dennoch zu Platz eins reichte. Die ÖVP büßte mit 24,73 Prozent stolze 9,82 Prozentpunkte ein, ein historischer Verlust. Der SPÖ droht mit 23,23 Prozent das schlechteste Ergebnis bei einer EU-Wahl. Die Grünen kamen mit 10,74 Prozent nach den Turbulenzen um Spitzenkandidatin Lena Schilling mit einem blauen Auge und einem Verlust von 3,34 Prozentpunkten davon, die NEOS erreichten zwar nicht ihre guten Umfragewerte, schafften aber dennoch mit 9,94 Prozent jetzt schon fix das beste Ergebnis ihrer Geschichte.

Leichte Verschiebungen könnte es noch durch 109.000 Wahlkarten geben, die erst am Montag ausgezählt werden. Die ÖVP könnte da ein wenig näher an die Freiheitlichen heranrücken. Ein Wechsel auf den Spitzenplätzen ist aber so gut wie ausgeschlossen. Die Wahlkarten-Prognose geht letztlich von einem Abstand von 0,8 Prozentpunkten aus. Die NEOS dürften demnach knapp die Zweistelligkeit erreichen, nämlich 10,1 Prozent. Ansonsten gibt es kaum Änderungen. Die Wahlbeteiligung dürfte letztlich bei 55,8 Prozent liegen und damit unter jener vor fünf Jahren (59,8). (10.06.2024)

Die redaktionelle Verantwortung für die Veröffentlichung liegt bei der APA.