Brüssel – Die Europäische Kommission verhängt gegen den amerikanischen Lebensmittelriesen Mondelez eine Geldstrafe von 337,5 Millionen Euro, weil das Unternehmen in der EU den grenzüberschreitenden Verkauf von Keksen, Schokolade und Kaffeeprodukten behindert hat. Mondelez hat auch seine dominante Marktposition beim Verkauf von Schokolade ausgenutzt. Darunter litten die belgischen Verbraucher.
Mondelez ist das Unternehmen hinter Marken wie Milka, Côte d’Or, Oreo, Toblerone, LU und TUC und hatte bis 2015 auch einige Kaffeemarken in seinem Portfolio. Der Hauptsitz von Mondelez befindet sich in den Vereinigten Staaten, aber der Lebensmittelgigant hat auch einige Niederlassungen in Belgien. Mit Dirk Van de Put hat Mondelez einen belgischen CEO.
Eine Untersuchung der Kommission, die 2019 mit unangekündigten Inspektionen in Niederlassungen von Mondelez in Belgien, Deutschland und Österreich begann, hat ans Licht gebracht, dass das Unternehmen bewusst den Verkauf seiner Produkte über Großhändler und andere Verteiler einschränkte.
Zwischen 2015 und 2019 hat Mondelez auch seine dominante Marktposition missbraucht. So hielt es den Preis für Schokolade künstlich hoch, eine Praxis, von der die belgischen Verbraucher benachteiligt wurden.
In einer Reaktion auf die europäische Geldstrafe sagt Mondelez, dass die beanstandeten Praktiken „historische, isolierte Vorfälle“ seien, „von denen die meisten bereits lange vor der Untersuchung der Kommission beendet oder behoben wurden“.