In der Roadmap stehen acht langfristige Ziele, die die europäische Politik leiten sollen, um Geschlechtergleichstellung zu erreichen. Das Dokument baut auf der Strategie 2020-2025 der Kommission auf und ebnet den Weg für die zukünftige Strategie, die bis 2026 vorliegen soll.
Das erste Ziel ist die Beseitigung von geschlechtsspezifischer Gewalt, einschließlich häuslicher Gewalt und Femiziden. Im Jahr 2025 haben laut Lahbib eine von drei Frauen in der EU bereits körperliche oder sexuelle Gewalt erlebt. Geschlechtsspezifische Gewalt ist ein „Gift“, sagt sie, mit gesellschaftlichen Kosten, die auf 290 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt werden.
Der Plan hebt auch Ungleichheiten im Gesundheitswesen hervor. „Frauen sterben immer noch häufiger an Herzinfarkten als Männer“, so Lahbib. „Nicht weil ihr Körper schwächer ist, sondern weil die Forschung Männer priorisiert.“
Ein weiteres Ziel ist die Gleichheit bei der Bezahlung. Frauen werden für die gleiche Arbeit immer noch nicht gleich bezahlt wie Männer, sagte die Belgierin. Im Jahr 2025 verdienen sie durchschnittlich 12 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Das ist etwas besser als im letzten Jahr, aber immer noch nicht „fair“, so die Eurokommissarin.
Sie erwähnte auch die Präsenz von Frauen in der Politik. Im Jahr 2025 sind nur 28 von 200 Staatsoberhäuptern weltweit Frauen. In diesem Tempo wird es noch einmal hundert Jahre dauern, bis es ein Gleichgewicht in der Politik gibt, sagte sie.