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Das Beben, das bereits Tausende von Menschenleben gekostet hat, ist eines der schwersten der jüngeren Vergangenheit. Obwohl die Türkei kein EU-Mitglied ist und sich die bilateralen Beziehungen nicht immer reibungslos gestalten, kamen die Hilfsangebote schnell. Die Unterstützung der Opfer in Syrien könnte sich allerdings schwieriger gestalten.

Bis Freitagnachmittag hatte die Zahl der Todesoper nach der Katastrophe und ihren Nachbeben an der türkisch-syrischen Grenze bereits die Marke von 22.000 überschritten. Die Hoffnung, in den Trümmern immer noch Überlebende zu finden, schwindet mit jeder Stunde.

Die EU aktivierte nach der Katastrophe das sogenannte EU-Katastrophenschutzverfahren, in dessen Rahmen andere Länder um Notfallhilfe von der EU ersuchen können, wie der EU-Kommissar für Krisenmanagement Janez Lenarčič bekannt gab.

Das Verfahren, das im Oktober 2001 von der EU-Kommission ins Leben gerufen wurde, zielt darauf ab, die Zusammenarbeit im Bereich des Katastrophenschutzes zwischen den EU-Mitgliedsstaaten und acht teilnehmenden Drittländern (Albanien, Bosnien und Herzegowina, Island, Montenegro, Nordmazedonien, Norwegen, Serbien und die Türkei) zu verstärken. So soll es die Prävention von, die Einsatzbereitschaft bei und die Reaktion auf Katastrophen verbessern.

Kurz nach dem Erdbeben bat die Türkei im Rahmen des Verfahrens um Unterstützung. Daraufhin begann das Zentrum für die Koordination von Notfallmaßnahmen (ERCC) mit der Mobilisierung von Hilfen und Expertise.

Am Mittwoch hatte auch Syrien im Rahmen des EU-Katastrophenschutzverfahrens um Hilfe ersucht. Die Europäische Kommission bitte die Länder Europas darum, „positiv auf dieses Ersuchen zu reagieren,“ sagte Lenarčič.

Die syrische Regierung appellierte an die EU, die Sanktionen gegen das Land aufzuheben. Lenarčič verwies darauf, dass die Maßnahmen 2011 nach Ausbruch des syrischen Bürgerkrieges eingeführt worden und ausschließlich gegen das syrische Regime und dessen Unterdrückung der Bevölkerung gerichtet seien. Diese Sanktionen würden die Lieferung von humanitären oder Nothilfen nicht behindern, versicherte der EU-Kommissar.

Die aktuellen Such- und Rettungsoperationen in der Türkei und in Syrien gehören zu den umfangreichsten, die jemals im Rahmen des EU-Katastrophenschutzverfahrens angelaufen sind. Darüber hinaus stellt die Europäische Union 6,5 Millionen Euro an humanitärer Soforthilfe für die Opfer des verheerenden Erdbebens bereit, wie die EU-Kommission am Mittwoch bekanntgab.

Kommissar Lenarčič reiste am Donnerstag in die Türkei, um die betroffenen Gebiete zu besuchen. Am frühen Nachmittag traf er in Gaziantep ein, einer Stadt im Südosten des Landes, nahe am Epizentrum des Erdbebens.

Europäische Rettungsteams bündeln ihre Kräfte

Die EU hat gemeinsam mit anderen europäischen und außereuropäischen Ländern unmittelbar nach Ausbruch der Notsituation in der Türkei und in Syrien mit humanitärer Hilfe reagiert.

Bis Donnerstag hatten europäische Länder insgesamt bereits 31 Rettungs- und 5 medizinische Teams mit mehr als 1.500 Rettungskräften und rund 100 Rettungshunden aufgeboten. Zu den 20 europäischen Ländern, die bislang Teams entsendet haben, gehören im Rahmen des EU-Katastrophenschutzverfahrens auch zahlreiche EU-Staaten, sowie Albanien, Montenegro und Serbien.

Rumänien war am Montag unter den ersten Ländern, die auf das Ersuchen der Türkei um internationale Hilfe im Rahmen des EU-Katastrophenschutzverfahrens reagierten. Laut der Abteilung für Notsituationen des rumänischen Innenministeriums sei ein 58-köpfiges Unterstützungsteam entsendet worden. Am Mittwoch hatten drei Militärflugzeuge der rumänischen Luftwaffe ein Rettungsteam, medizinisches Personal, Such- und Rettungsausrüstung und Grundversorgungsgüter in die Türkei transportiert. Derzeit befinden sich zwei rumänische Hilfsteams vor Ort in der Türkei.

Ebenfalls bereits am Montag flogen zwei Transportmaschinen des bulgarischen Militärs mit 73 Rettungskräften und mehr als 30 Einheiten Spezialausrüstung an Bord in das Katastrophengebiet. Am Mittwoch schickte Sofia zwei Teams seiner Militärmedizinischen Akademie, 58 Feuerwehrleute und weitere 12 Rettungskräfte in die Türkei und gab am Donnerstag bekannt, man sei bereit, weitere 30 Ärzte bereitzustellen und am Samstag ein bis zwei weitere Flüge nach Adana zu organisieren. Die Kosten für diese Flüge werden von der EU erstattet.

Die Slowakei werde der Türkei zehn Mitglieder seines Brandschutz- und Rettungscorps (HaZZ) und fünf Bergretter mit speziell ausgebildeten Hunden zur Verfügung stellen, sagte Zuzana Eliášová, Sprecherin im Innenministerium der Slowakei, am Montag. Diese Hilfe leiste die Slowakei in Reaktion auf eine Anfrage des EU-Zentrums für die Koordination von Notfallmaßnahmen (ERCC). Die Bereitstellung der Teams von HaZZ und der Bergrettung werde aus EU-Programmen unterstützt.

Slowenien hat am Dienstag eine Staffel von sieben Rettungshunden mit Hundeführern und Assistenten in die Türkei geschickt. Außerdem wurde im Rahmen des EU-Katastrophenschutzverfahrens ein Experte entsandt, um bei der Koordination zu unterstützen. Zwei weitere Assistenten und Koordinationsexpertinnen aus Slowenien stehen auf Abruf bereit.

Laut dem kroatischen Premierminister Andrej Plenković hatten sich am Montagabend 40 Rettungskräfte aus Kroatien, darunter Mitglieder des Katastrophenschutzes, Feuerwehreinheiten und Angehörige der kroatischen Bergrettung (HGSS) auf den Weg in die Türkei gemacht.

Der Ministerrat von Bosnien und Herzegowina hat eine halbe Million Euro aus dem Staatshaushalt freigegeben, um  Schäden nach den verheerenden Erdbeben in der Türkei zu beheben. Rund 100 Mitglieder des Zivilschutzes wurden bisher in die Türkei entsandt.

Das spanische Innenministerium aktivierte eine militärische Notfalleinheit, Personal der Kommune Madrid und – zur Unterstützung von Suchmaßnahmen – die Luftrettung. Des Weiteren werde die Spanische Agentur für Internationale Zusammenarbeit und Entwicklung ein Feldlazarett in das Katastrophengebiet entsenden.

Weitere Initiativen und künftige Unterstützung

Während die Rettungsmaßnahmen weitergehen, sind in ganz Europa Geberinitiativen auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene angelaufen, um die Türkei und Syrien mit Lebensmitteln, Hilfsgütern und Unterkünften zu versorgen.

In Bosnien und Herzegowina richteten mehrere humanitäre Organisationen Soforthilfe-Hotlines ein. Viele Menschen folgten dem Aufruf, und es gingen beträchtliche Spenden ein, die den Erdbebenopfern zugutekommen werden.

Seit Dienstag sammelt Caritas Kroatien – der kroatische Zweig der internationalen katholischen Non-Profit-Organisation für humanitäre und Entwicklungshilfe – Spenden für die Erdbebenopfer in der Türkei und in Syrien. Die Dachorganisationen Caritas Internationalis und Caritas Europa beteiligen sich ebenfalls an den Hilfsinitiativen für die Katastrophenopfer in den beiden Ländern.

Slowenische Hilfs- und Wohltätigkeitsorganisationen, darunter UNICEF Slovenija, das slowenische Rote Kreuz und der slowenische Zweig der Caritas, haben ebenfalls Hilfs- und Spendenkampagnen gestartet.

In Bulgarien wurden mehrere Spendenaufrufe zur Unterstützung der Erdbebenopfer organisiert, sowohl in den Sozialen Medien als auch über offizielle Einrichtungen. Gemeinden im ganzen Land sowie verschiedene zivile und politische Organisationen starteten Spenden- und Freiwilligenkampagnen.

In Rumänien wurden mehrere Tonnen Lebensmittel, Wasser und Kleidung, Heizgeräte und Generatoren, Hygieneartikel, Milchpulver und Windeln gesammelt, die für die Opfer in der Türkei und in Syrien bestimmt sind und in die Erdbebengebiete geschickt werden.

Am Mittwoch kündigte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen an, dass die EU im März eine Geberkonferenz plant. Sie soll internationale Hilfe für Syrien und die Türkei  mobilisieren, um die verheerenden Auswirkungen des Erdbebens zu bewältigen.

„Aktuell kämpfen wir gemeinsam gegen die Uhr, um Leben zu retten. In Kürze werden wir gemeinsam Soforthilfe leisten“, twitterte von der Leyen.

Die EU erklärte, die Konferenz werde in Abstimmung mit den türkischen Behörden Anfang nächsten Monats in Brüssel stattfinden, um „weltweit Mittel für die betroffenen Gemeinschaften“ beider Länder zu mobilisieren.

Die Veranstaltung diene der Koordinierung der internationalen Reaktion auf die Katastrophe und stehe „EU-Mitgliedstaaten, Nachbarländern, UN-Mitgliedern, internationalen Finanzinstitutionen und anderen relevanten Akteuren“ sowie internationalen Kreditgebern offen, so die Europäische Kommission.

Dieser Artikel wird freitags veröffentlicht. Der Inhalt basiert auf Nachrichten der teilnehmenden Agenturen im enr.