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Die Europäische Kommission hat mitgeteilt, dass der Beitrittsprozess mit Georgien suspendiert wurde und sie nicht empfehlen wird, ihn wieder aufzunehmen, wenn das Land nicht damit beginnt, die Werte der EU zu achten, einschließlich der Klärung der Unregelmäßigkeiten bei den Parlamentswahlen letzte Woche.
Am Mittwoch hat die Europäische Kommission den jährlichen Erweiterungsbericht angenommen, der den Fortschritt der Kandidatenländer auf dem Weg zur EU bewertet.
Auf der Liste der Bewerberländer steht Georgien, das im März 2022 die Mitgliedschaft in der EU beantragte. Der Europäische Rat gewährt ihr im Dezember 2023 den Kandidatenstatus, den sie im Frühjahr dieses Jahres verlor. Der Beitrittsprozess wurde gestoppt, als die georgischen Behörden trotz internationaler Appelle und öffentlicher Proteste ein umstrittenes Gesetz über sogenannte ausländische Agenten erließen, das auf russischen Regelungen basiert. Die EU stellte bereits damals fest, dass Georgien den europäischen Weg verlassen habe.
Die Situation wurde auch dadurch verschärft, dass bei den Parlamentswahlen, die am Samstag in Georgien stattfanden, internationale Beobachter viele Unregelmäßigkeiten feststellten und der Leiter der EU-Diplomatie Josep Borrell Georgien im Namen der EU zur Klärung dieser Unregelmäßigkeiten aufforderte.
Im veröffentlichten Bericht der Europäischen Kommission wurde festgestellt, dass die gemeldeten Mängel unter anderem jüngste gesetzgeberische Änderungen im Wahlprozess, häufige Kompromisse bei der Geheimhaltung der Stimmabgabe, prozedurale Unstimmigkeiten, Einschüchterung und Druck auf Wähler umfassen, die das Vertrauen der Öffentlichkeit in den Prozess negativ beeinflusst haben. Die Europäische Kommission forderte das Land zu einer umfassenden Wahlreform auf.
In dem Dokument wurde auch darauf hingewiesen, dass sich das Umfeld für die Tätigkeit von zivilgesellschaftlichen Organisationen und unabhängigen Medien im Land verschlechtert hat und wachsende Einschränkungen der Meinungsfreiheit festgestellt wurden.
In einer Pressekonferenz in Brüssel stellte Josep Borrell fest, dass die georgischen Behörden ebenfalls Schwierigkeiten bei der Bekämpfung ausländischer Einflüsse haben, insbesondere aus Russland, die europäische Werte verletzen. Der Chef der EU-Diplomatie verurteilte auch die Art und Weise, wie in Georgien soziale Proteste und die Opposition unterdrückt werden.
Die Europäische Kommission kündigte am Mittwoch an, dass sie den Mitgliedschaftsprozess Georgiens nicht wieder aufnehmen und den Mitgliedstaaten nicht empfehlen wird, die Verhandlungen mit diesem Land wieder aufzunehmen, bis es die europäischen Werte wiederherstellt und die mit den Wahlen verbundenen Unregelmäßigkeiten geklärt sind. „Um den Beitrittsprozess neu zu starten, muss ein klarer Weg für die Mitgliedschaft Georgiens in der EU vorgezeichnet werden. Erforderlich sind unter anderem Untersuchungen zu den Unregelmäßigkeiten bei den Wahlen und Änderungen der Vorschriften, die gegen europäische Werte verstoßen“, so Borrell und betonte, dass die derzeitige Regierung des Landes Georgien von der EU, ihren Werten und Prinzipien ablenkt. (31.10.2024)
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