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Da digitale Technologien im Leben junger Menschen allgegenwärtig sind, gibt es in europäischen Ländern zunehmend Bedenken wegen übermäßiger Nutzung von Mobiltelefonen, sozialen Medien und anderer Formen der digitalen Kommunikation – einige gehen sogar dazu über, Mobiltelefone in Schulen zu verbieten oder zu die Nutzung zu beschränken.

Jüngste Studien haben alarmierende Zusammenhänge zwischen übermäßiger Bildschirmzeit und daraus resultierenden negativen Auswirkungen auf die geistige Gesundheit und die schulischen Leistungen von Kindern und Jugendlichen aufgezeigt. So rät beispielsweise eine Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zu einer begrenzten und verantwortungsvollen Nutzung von Mobiltelefonen in Schulen.

Im Juli versprach Ursula von der Leyen bei ihrer Wiederwahl zur Präsidentin der Europäischen Kommission, die Abhängigkeit von sozialen Medien und Cybermobbing zu bekämpfen. Sie verwies dabei auf die weit verbreitete Sorge über die negativen Auswirkungen auf die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden.

„Wir sehen immer mehr Berichte über das, was manche eine Krise der psychischen Gesundheit nennen“, sagte von der Leyen. „Wir werden die allererste europaweite Untersuchung über die Auswirkungen der sozialen Medien auf das Wohlbefinden junger Menschen durchführen. Das sind wir ihnen schuldig“, fügte sie hinzu.

Zum Thema Cybermobbing sagte von der Leyen: „Mir blutet das Herz, wenn ich von jungen Menschen lese, die sich aufgrund von Online-Mobbing selbst verletzen oder sogar das Leben nehmen“. Sie versprach, „die Plage des Cybermobbings zu bekämpfen“ und „Maßnahmen gegen das süchtig machende Design einiger Plattformen zu ergreifen“.

Mobile Geräte außer Sichtweite halten

Die Europäische Union ist sich zwar zunehmend der negativen Auswirkungen der Nutzung sozialer Medien und von Mobiltelefonen durch junge Menschen bewusst, aber es gibt keine EU-weiten Vorschriften, um diese Probleme in allen 27 Mitgliedstaaten der Union zu lösen. Stattdessen sind die Regeln von Land zu Land unterschiedlich.

Einige europäische Länder erwägen oder haben bereits ein Verbot von Mobiltelefonen in Schulen oder Beschränkungen für deren Nutzung während der Schulzeit eingeführt. Dazu gehören Belgien, Frankreich, die Niederlande, Italien, Spanien und Griechenland.

Andere Länder wie Slowenien, Kroatien und der EU-Beitrittskandidat Bosnien und Herzegowina prüfen Möglichkeiten, negative Auswirkungen zu mindern, haben aber noch keine landesweiten Verbote eingeführt. Stattdessen nehmen die Schulen die Dinge selbst in die Hand.

Niederlande: Die Schulen in den Niederlanden haben in der ersten Septemberwoche ein landesweites Handyverbot verhängt. Handys in den Klassenzimmern der weiterführenden Schulen sind bereits seit Anfang des Jahres verboten, eine Maßnahme, die nun mit Beginn des neuen Schuljahres auch auf die Grundschulen ausgeweitet wurde.

Handys dürfen weiterhin im Unterricht benutzt werden, wenn sie für den Inhalt der Unterrichtsstunde notwendig sind, z. B. beim Erlernen von Medienkompetenz, oder wenn die Schüler aus medizinischen Gründen oder aufgrund einer Behinderung darauf angewiesen sind.

Frankreich: An 180 „Colleges“, den Mittelschulen, die französische Kinder im Alter zwischen elf und 15 Jahren besuchen, wird ein Programm erprobt, das die Benutzung von Mobiltelefonen während des gesamten Schultages verbietet. Die Erprobung der so genannten „digitalen Pause“, die mehr als 50.000 Schülerinnen und Schüler betrifft, wird im Vorfeld eines möglichen Plans zur landesweiten Einführung ab 2025 durchgeführt.

Derzeit müssen Schüler in französischen Mittelschulen ihre Telefone ausschalten. Das Experiment geht noch weiter: Die Kinder müssen ihre Handys bei der Ankunft in der Schule abgeben. Es ist Teil eines Vorstoßes von Präsident Emmanuel Macron, der darauf abzielt, dass Kinder weniger Zeit vor Bildschirmen verbringen, da die Regierung befürchtet, dass dies ihre Entwicklung hemmt.

In einem Bericht über Bildschirmnutzung durch junge Menschen, der Macron im April von einer Expertenkommission vorgelegt wurde, wird empfohlen, Kindern zwischen 11 und 13 Jahren ein so genanntes „Dumbphone“ ohne Internet zu geben und den Internetzugang bis zum Alter von 15 Jahren zu beschränken. Ein solches „Dumbphone“-Gerät mit der Bezeichnung „The Phone“ wird derzeit in Frankreich von einer Unternehmerin, ihrem Sohn und einem Partner entwickelt.

Belgien: In Belgien werden ab diesem Schuljahr in Hunderten von französischsprachigen Schulen in Brüssel und Wallonien Mobiltelefone in den Klassenzimmern verboten sein. Diese Pläne wurden von der neuen Regierung der französischsprachigen Region im Sommer angekündigt.

In der niederländischsprachigen Region Flandern gibt es dagegen kein allgemeines Verbot von Handys in Schulen, aber einige Schulen haben beschlossen, eigene Verbote einzuführen.

Griechenland: In Griechenland müssen die Schülerinnen und Schüler ihre Mobiltelefone während des Unterrichts in der Schultasche aufbewahren. Bildungsminister Kyriakos Pierrakakis stellte klar, dass der deutlich sichtbare Besitz und Gebrauch von Mobiltelefonen auch in den Pausen verboten ist und ein Verstoß zu einem eintägigen Schulverweis führen würde.

In der vergangenen Woche hatte Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis nicht ausgeschlossen, dass Schüler gezwungen werden könnten, ihre Mobiltelefone wegzuschließen und nach dem Unterricht wieder abzuholen.

Italien: In Italien sind Mobiltelefone seit diesem Schuljahr aus den Klassenzimmern verbannt. Dies geht aus einem Erlass der rechtsgerichteten Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni von Juli hervor. Die Maßnahme wurde von Bildungsminister Giuseppe Valditara von der nationalistischen Lega-Partei eingeführt und zielt darauf ab, die Benutzung von Mobiltelefonen in Schulen zu verbieten, auch zu Unterrichtszwecken. Tablets und Computer können mit Zustimmung der Lehrenden weiterhin verwendet werden.

Spanien: In mehreren Regionen Spaniens wurden bereits Verbote und Beschränkungen für Mobiltelefone in der Schule erlassen, so in Madrid, Galicien, Kastilien-La Mancha, Andalusien und Extremadura.

Im Januar beschloss der Staatliche Schulrat Spaniens – das höchste beratende Gremium der Regierung im Bildungsbereich – einstimmig ein Veto gegen die Verwendung von Mobiltelefonen in der Grundschule und Einschränkungen für die Sekundarschule.

Daraufhin begannen auch andere Regionen, Maßnahmen zu ergreifen. In Aragonien, der Valencianischen Gemeinschaft, den Balearen und Navarra sowie in Andalusien sind die Lehrenden beispielsweise befugt, die Handys der Schülerinnen und Schüler zu konfiszieren und bis zum Ende des Schultages abzuschalten.

Schweden: Die schwedische Gesundheitsbehörde (FHM) hat kürzlich Empfehlungen zur Bildschirmzeit für Kinder herausgegeben. Darin heißt es, dass Kinder unter zwei Jahren vollständig von digitalen Medien und Fernsehen ferngehalten werden sollten und dass dies für ältere Kinder eingeschränkt werden sollte.

Die neuen Empfehlungen beruhen auf Forschungsergebnissen und darauf, wie viel Zeit Kinder mit verschiedenen Dingen verbringen sollten, um sich wohl zu fühlen. Nach Angaben der schwedischen Regierung verbringen Teenager zwischen 13 und 16 Jahren in Schweden im Allgemeinen 6,5 Stunden pro Tag online. Der schwedische Minister für Soziales und öffentliche Gesundheit, Jakob Forssmed, hofft, dass die Technologieunternehmen handeln werden, um das Risiko zu verringern, dass Kinder im Internet stecken bleiben.

Slowenien: In slowenischen Grund- und Sekundarschulen ist es Sache jeder einzelnen Schule, die Nutzung von Mobilgeräten einzuschränken. Die internen Regeln variieren von Schule zu Schule, aber nur wenige haben die Nutzung von Mobilgeräten vollständig verboten. Nach Ansicht von Experten wäre ein erster Schritt zur Verringerung der Bildschirmnutzung die Festlegung nationaler Leitlinien.

Laut der diesjährigen Umfrage von Safe.si, der nationalen Sensibilisierungsstelle für sichere Internetnutzung, nimmt die Online-Gewalt unter jungen Menschen zu. In Slowenien haben 65 Prozent der Mädchen in der Grundschule und 55 Prozent der Jungen in der Grundschule irgendeine Form von Online-Gewalt erlebt. In der Sekundarschule haben 63 Prozent der weiblichen und 54 Prozent  der männlichen Schüler irgendeine Form von Online-Gewalt erlebt.

Kroatien: In Kroatien gibt es keine einheitlichen Regeln, und das Bildungsministerium hat noch keine Entscheidung in dieser Angelegenheit getroffen. Einige Schulen haben jedoch bereits beschlossen, die Benutzung von Mobiltelefonen durch Schülerinnen und Schüler während der gesamten Schulzeit, einschließlich der Pausen zwischen den einzelnen Unterrichtsstunden, zu verbieten.

Dazu gehören Schulen in mehreren kroatischen Städten: Zagreb, Split, Rijeka, Osijek und Zadar. Eine Schule in Split hat verboten, Mobiltelefone in die Schule mitzubringen, da ein einfaches Verbot der Nutzung nicht ausreicht.

Bosnien und Herzegowina: Um eine bessere Sozialisierung der Schüler zu fördern und Jugendkriminalität zu verhindern, haben mehrere Schulen in Bosnien und Herzegowina das Mitbringen von Mobiltelefonen in den Unterricht verboten. Trotz einer parlamentarischen Initiative zur Ausweitung dieser Praxis wurde sie jedoch in den meisten Bildungseinrichtungen des Landes noch nicht umgesetzt.

Laut einer Studie von UNICEF und der Regulierungsbehörde für Kommunikation von Bosnien und Herzegowina hat jedes zweite Kind im Land unter elf Jahren ein Profil auf einer Social-Media-Plattform. Mehr als 50 Prozent der Kinder haben online Unangenehmes erlebt, aber über 85 Prozent haben mit niemandem darüber gesprochen.

Dieser Artikel wird zwei Mal pro Woche veröffentlicht. Der Inhalt basiert auf Nachrichten der teilnehmenden Agenturen im enr.