Prag – Die Verfügbarkeit und Qualität des Wohnens in der Tschechischen Republik ist die fünftschlechteste unter den EU-Staaten. Aktuell belegt Tschechien den 23. Platz unter den europäischen Siebenundzwanzig und hat sich gegenüber dem Vorjahr um einen Platz verschlechtert. Gründe dafür sind vor allem steigende Wohnkosten und unzureichender Wohnbau. Auch die Rentabilität des Mietens im Vergleich zum Kauf eines Eigenheims ist deutlich gesunken. Dies geht aus dem diesjährigen Prosperitäts- und Finanzgesundheitsindex hervor, der von der Česká spořitelna und dem Portal Evropa v Datech erstellt wurde.
Ein ernstes Wohnproblem haben laut Index derzeit 1,6 Millionen Tschechen. Wohnen bleibt laut Index finanziell anspruchsvoll, obwohl sich das Verhältnis zur Eigenheimerwerbung im Jahresvergleich leicht verbessert hat. Für den Kauf einer durchschnittlichen Wohnung benötigt man derzeit 13 Jahresgehälter im Vergleich zu 15 im Vorjahr. Trotzdem handelt es sich laut den Daten um eines der schlechtesten Ergebnisse in der Europäischen Union. Auch die Rentabilität des Mietens ist im Vergleich zum Kauf eines Eigenheims gesunken – während Tschechien im letzten Jahr das drittvorteilhafteste unter den EU-Staaten war, ist es in diesem Jahr nur das dreizehntvorteilhafteste.
„Die Wohnverhältnisse in Tschechien verschlechtern sich durch hohe Neubaukosten, finanzielle Unzugänglichkeit, langwierige Baugenehmigungsverfahren und den allgemeinen Neubau. Während Schweden oder Finnen eine durchschnittlich große Wohnung für acht Jahresgehälter kaufen können, benötigen Tschechen 13, was die fünfthöchste Zahl in der EU darstellt,“ sagte der Analyst des Projekts Evropa v Datech Milan Mařík. Der Durchschnittspreis für Neubauten ist laut dem Index derzeit um 57 Prozent höher als im Jahr 2015, was das sechststrommste Wachstum in der EU ist, wo der Durchschnitt 37 Prozent beträgt.
Einer der Bereiche, die sich laut Index beim Wohnen verbessert haben, sind die Investitionen in den Wohnbau. Auf diese entfallen in der Tschechischen Republik 6,2 Prozent des BIP, was den fünfthöchsten Anteil in der Europäischen Union ausmacht. Der tschechische Wohnungsbestand umfasst laut den neuesten Daten 509 Wohnungen pro 1000 Einwohner, was der sechzehntgrößte Anteil unter den EU-Staaten ist. Insgesamt bleibt der tschechische Wohnungsbestand laut Index jedoch unzureichend. (7. November)