Mickoski aus München: Im EU-Beitrittsprozess gibt es anstelle eines Verdienstsystems doppelte Standards und bilaterale Streitigkeiten

Skopje – Nordmazedoniens Weg zur EU begann lange vor dem Beginn des Euro-Integrationsprozesses Albaniens, sogar vor Kroatien, aber für uns ist das Verdienstsystem ein Märchen, sagte Premierminister Christian Mickoski in seiner Rede auf dem Panel über den Beitritt des westlichen Balkans zur Europäischen Union, das im Rahmen der 61. Münchner Sicherheitskonferenz stattfand.

– Für uns wurde das Märchen zur beweglichen Zielscheibe. Wir sind Opfer der Bilateralisierung oder, um genauer zu sein, unser Fortschritt zur EU ist sehr komplex. Anstatt Europa auf den Balkan zu bringen, haben wir den Balkan nach Europa gebracht. Leider gibt es EU-Mitgliedsstaaten, die vom Balkan kommen und zusammen bilaterale Streitigkeiten nach Brüssel gebracht haben, anstatt die Brüsseler Werte auf den Balkan zu bringen, sagte Mickoski und fügte hinzu, dass „unser Marker zweifellos bleibt, Teil der EU zu werden“.

Wie der Regierungspressedienst informiert, habe der Premierminister in seiner Rede einige Kommentare gehört, dass die Rede des amerikanischen Vizepräsidenten J.D. Vance am ersten Tag der Münchner Sicherheitskonferenz ein großes Eingreifen in die inneren Angelegenheiten darstellte. – Die Änderung des Namens, der Flagge, der Währung, was sind sie? Sie sind keine Einmischung in innere Angelegenheiten. Wie lange müssen wir unter den doppelten Standards leiden? Wir sprechen hier nicht von einem auf dem Verdienstsystem basierenden Prozess, wir sprechen von bilateralen Streitigkeiten, die nichts mit europäischen Werten zu tun haben sollten, hob Mickoski hervor.

Er wies darauf hin, dass unser Staat vollständig mit der Außen- und Verteidigungspolitik der EU harmonisiert ist, dass wir zu den fünf größten Gebern für die Ukraine pro Kopf zählen und die Anforderung erfüllt haben, zwei Prozent des BIP für Verteidigungskosten jährlich aufzuwenden.

– Ich muss dieses Thema hervorheben, wenn Russland angreift und die ukrainische Identität leugnet, sind wir alle laut, wir kritisieren, wir kämpfen für die Rechte des ukrainischen Volkes und gegen diese beispiellose Aggression, aber wenn ein Parlament eines EU-Mitgliedsstaates die mazedonische Identität und meine muttersprachliche mazedonische Sprache angreift und leugnet, dann schweigen alle, betonte Mickoski und stellte fest, dass Europa nicht vereint sein wird, ohne alle europäischen Länder und dass „dieser Prozess andauern wird, bis alle beitrittswilligen Länder Teil der gemeinsamen Tafel mit den anderen Mitgliedern der Europäischen Union werden“. (16. Februar)