Brüssel – Eine Delegation des Ministeriums für digitale Transformation hat sich am Montag in Brüssel mit Vertretern der Generaldirektion Kommunikation, Inhalte und Technologie der Europäischen Kommission getroffen. Generaldirektor Roberto Viola begrüßte die Entscheidung Sloweniens, sich mit zwei Bewerbungen um Mittel für das Projekt des Supercomputers und der künstlichen Intelligenzfabrik zu bewerben.
Der Finanzminister Klemen Boštjančič, der vorübergehend das Ministerium für digitale Transformation leitet, stellte den europäischen Gesprächspartnern die Pläne Sloweniens zur Errichtung eines zweiten Supercomputers und einer künstlichen Intelligenzfabrik vor.
Slowenien beteiligt sich bereits mit einem Beitrag von fünf Millionen Euro am italienischen Supercomputerprojekt in Bologna, plant aber, im Februar 2025 einen eigenständigen Antrag für den Bau eines neuen Supercomputers, der für Anwendungen im Bereich der künstlichen Intelligenz angepasst ist, einzureichen. Die Bewerbung soll auch die Einrichtung einer künstlichen Intelligenzfabrik als Ökosystem für die Entwicklung und Optimierung verschiedener Modelle der künstlichen Intelligenz umfassen, teilte das Ministerium mit. Der Wert soll hundert Millionen Euro betragen, die Hälfte davon soll die EU aus nicht rückzahlbaren Mitteln beitragen.
Der größte slowenische Energieerzeuger aus erneuerbaren Quellen, Dravske Elektrarne Maribor, hat dem Staat in Maribor bereits ein geeignetes Grundstück verkauft. Sowohl der Supercomputer als auch das bereits im Bau befindliche Datenzentrum sollen nach den Plänen aus dem Wasserkraftwerk Mariborski otok gespeist werden, und die bei der Nutzung des Supercomputers entstehende Wärme soll zur Beheizung der Bürger von Maribor verwendet werden.
Seit April 2021 ist in Maribor bereits der erste Supercomputer Vega in Betrieb, der sowohl slowenischen als auch europäischen Forschern und der Industrie zugänglich ist. Das Projekt hatte einen Wert von etwas mehr als 17 Millionen Euro, die Mittel wurden vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, dem slowenischen Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Sport sowie der EuroHPC zur Verfügung gestellt.
Mit dem Ziel, die regionale Zusammenarbeit zu stärken, hat Slowenien alle Nachbarländer eingeladen, sich am Projekt des neuen Supercomputers zu beteiligen. Laut dem Ministerium haben Österreich und Italien bereits ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit bekundet, auf die Rückmeldung aus Ungarn und Kroatien wartet Slowenien noch. (4. November)