Die EU hat nicht genug getan, um die Entwicklung von ergänzenden Renten für europäische Bürger zu unterstützen.
Das schlussfolgert der Europäische Rechnungshof, der mit der Prüfung der Finanzen der EU beauftragt ist, in einem neuen Bericht.
Es ist laut dem Rechnungshof problematisch, dass die EU die ergänzenden Rentenregelungen nicht stärker unterstützt, da die europäische Bevölkerung älter wird und daher mehr Menschen eine größere Altersvorsorge benötigen.
„In den EU-Wirtschaften mit demografischen und finanzpolitischen Herausforderungen sollten ergänzende Renten eine wachsende Rolle spielen“, sagt Mihails Kozlovs, das Mitglied des Rechnungshofs, das für den Bericht verantwortlich ist, auf einer Pressekonferenz.
Ergänzende Renten sind Renten, die Bürger zusätzlich zur regulären staatlichen Rente erhalten können.
„Leider haben weder arbeitgeberfinanzierte Renten noch EU-weit geltende persönliche Renten die Erwartungen erfüllt, insbesondere was grenzüberschreitende Tätigkeiten betrifft. Es müssen zusätzliche Schritte unternommen werden, um diese Regelungen zu stärken“, sagt Mihails Kozlovs.
Der Rechnungshof weist darauf hin, dass weder die EU-Kommission noch die Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (Eiopa) genug getan haben, um den Arbeitsmarkt-Renten eine stärkere Rolle in den Mitgliedstaaten zu sichern.
Arbeitsmarkt-Renten funktionieren nicht wie erwartet über die Grenzen hinweg, sondern sind hauptsächlich in wenigen Ländern verbreitet, schlussfolgert der Rechnungshof.
Die Behörden haben auch versagt, das paneuropäische persönliche Rentenprodukt (Pepp) zu einem Erfolg zu machen.
Pepp ist eine freiwillige Rentenregelung in den EU-Ländern. Sie soll unter anderem Europäern helfen, ihre Rente zu übertragen, wenn sie den Arbeitsplatz in einen anderen EU-Mitgliedstaat wechseln.
Das System wurde im März 2022 eingeführt. Laut dem Rechnungshof ist die Verbreitung des Systems mit unter 5000 Sparern weiterhin „extrem niedrig“.
Darüber hinaus kritisiert der Rechnungshof, dass es nicht genug Transparenz für die europäischen Bürger in Bezug auf ihre Altersvorsorge gibt.
Die Kritik lautet, dass Einzelpersonen keinen Überblick über ihre staatlichen Renten, Arbeitsmarkt-Renten und persönlichen Renten gewinnen können. Das kann es den Bürgern erschweren, ihr zukünftiges Einkommen im Rentenalter zu berechnen.
Zusätzlich fehlt es laut dem Rechnungshof an vollständiger Transparenz über die Kosten und Renditen von Pensionsfonds. Das hätte Eiopa verbessern sollen.