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Da mehrere europäische Länder weiterhin von Waldbränden heimgesucht werden, arbeitet das Zentrum für die Koordination von Notfallmaßnahmen der Europäischen Union (ERCC) rund um die Uhr, um Hilfe bei der Bekämpfung der Brände zu leisten, teilte die Europäische Kommission Anfang August mit.

Im Juli und August haben Waldbrände in mehreren europäischen Ländern, darunter Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Griechenland, Nordmazedonien und Portugal, gewütet. Die EU aktivierte daraufhin ihr Katastrophenschutzverfahren (EUCPM) für Länder, die bei der Bekämpfung der verheerenden und tödlichen Brände Hilfe von ihren Partnern benötigen.

Um die Vorbereitungsmaßnahmen für die Brandsaison in diesem Sommer zu verstärken, hat die Kommission den rescEU- und den Europäischen Katastrophenschutzpool mit Kapazitäten für Unterstützung aus der Luft eingerichtet. Diese umfassen nun 28 Flugzeuge und vier Hubschrauber, die in zehn Mitgliedstaaten stationiert sind.

Nach Angaben der Europäischen Kommission sind 556 Feuerwehrleute aus zwölf Ländern an wichtigen Orten in Europa – in Frankreich, Griechenland, Portugal und Spanien – strategisch positioniert und vorbereitet, um die örtlichen Feuerwehren zu unterstützen, falls Waldbrände ausbrechen.

Was ist das EU-Katastrophenschutzverfahren?

Die Europäische Kommission hat das EU-Katastrophenschutzverfahren im Jahr 2001 eingerichtet. Sein Ziel ist es, die Zusammenarbeit zwischen den teilnehmenden Ländern im Bereich des Katastrophenschutzes zu stärken, um die Prävention, die Vorsorge und die Reaktion auf Katastrophen zu verbessern.

Jedes Land kann über das EU-Katastrophenschutzverfahren Hilfe anfordern, wenn es von einem Notfall betroffen ist. Die Kommission spielt eine Schlüsselrolle bei der Koordinierung der weltweiten Katastrophenhilfe und beteiligt sich an mindestens 75 Prozent der Transport- und/oder Betriebskosten von Einsätzen.

Neben allen EU-Ländern nehmen auch Albanien, Bosnien und Herzegowina, Island, Moldau, Montenegro, Nordmazedonien, Norwegen, Serbien, die Türkei und die Ukraine teil, obwohl sie (noch) nicht Mitglied der EU sind.

Bosnien und Herzegowina beispielsweise trat der EUCPM offiziell im Jahr 2022 bei – ein Meilenstein für das Land auf dem Weg zum EU-Kandidatenstatus im selben Jahr.

Freiwillige Helfer löschen einen Waldbrand in Ano Patima bei Penteli in Griechenland. Foto: Sokrates Baltagiannis/dpa

Brände bei Athen: EU-Solidarität in Aktion

Anfang August zwang ein gewaltiger Flächenbrand in den nordöstlichen Vororten von Athen Tausende von Bewohnern zur Flucht aus ihren Häusern und löste einen Aufruf der griechischen Regierung um internationale Hilfe aus. Experten zufolge war dies das erste Mal, dass ein Großbrand so nahe an die griechische Hauptstadt herankam.

Nach den Bränden ersuchte Griechenland am 12. August offiziell die EU um Hilfe. Seitdem haben mehrere EU-Mitgliedstaaten Hilfe in das Land geschickt. Ein Sprecher der Europäischen Kommission sagte, die Unterstützung für Griechenland umfasse zwei Flugzeuge aus Italien, zwei Hubschrauber aus Frankreich und Serbien sowie Feuerwehrleute zur Brandbekämpfung aus der Tschechischen Republik, Frankreich, Italien, Rumänien und Serbien. Rumänische, maltesische und moldauische Feuerwehrleute seien bereits in Griechenland, so der Sprecher.

Rumänien hat Dutzende von Feuerwehrleuten und Spezialausrüstung entsandt, um zwischen dem 1. August und dem 15. September Brände in Griechenland löschen zu können. Dies ist das vierte Jahr in Folge, in dem Rumänien auf derartige Anfragen reagiert hat. In den vergangenen Jahren haben rumänische Feuerwehrleute ähnliche Einsätze in Frankreich, Slowenien und Nordmazedonien absolviert.

Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, kommentierte die breite Unterstützung für Griechenland in einem Beitrag auf X: „Das ist gelebte Solidarität der EU.“

EU mobilisiert weitere Unterstützung auf dem gesamten Kontinent

Im Laufe des Sommers hat die EU auch Unterstützung bei der Bekämpfung von Bränden in Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Nordmazedonien und Portugal mobilisiert, nachdem diese Länder den Mechanismus aktiviert hatten.

Albanien: Zwei rumänische Flugzeuge trafen im August in Albanien ein, um bei der Eindämmung und Löschung von Bränden in einigen Gebieten des Landes zu helfen. Das albanische Verteidigungsministerium teilte mit, dass die rumänischen Flugzeuge „Spartan“ und „Hercules“ am 14. und 16. August zum Löschen von Bränden in den Städten Pogradec und Berat im Einsatz waren.

Bosnien und Herzegowina: Der Ministerrat von Bosnien und Herzegowina hat seine Nachbarländer um Hilfe bei der Löschung der Brände gebeten, die das Land in diesem Jahr heimgesucht haben. Bosnien und Herzegowina bat jene Länderm mit denen es Rahmen der EUCPM Abkommen und Memoranden über die Zusammenarbeit bei Schutz und Rettung unterzeichnet hat, um Unterstützung in Form von Feuerwehreinheiten und Löschflugzeugen. Der Beschluss gilt so lange, wie die Brandgefahr im Jahr 2024 anhält.

Bulgarien: Bulgarien erhielt Dutzende von Flugzeugen und Hubschraubern zur Bekämpfung von Waldbränden, die durch eine Hitzewelle Mitte Juli verursacht wurden. Die bulgarische Regierung hat sich für die im Rahmen der EUCPM geleistete Hilfe und Unterstützung bedankt.

Nordmazedonien: Mitte Juli wurden Flugzeuge aus Kroatien, Serbien, Slowenien und der Türkei in Nordmazedonien eingesetzt, um bei der Eindämmung einer Reihe von Bränden im ganzen Land während einer Hitzewelle zu helfen. Hunderte von Hektar Wald waren verbrannt, und die Behörden zählten zu diesem Zeitpunkt zwölf aktive Waldbrände.

Portugal: Am Mittwoch gab die portugiesische Regierung bekannt, dass sie beschlossen hat, die EUCPM zu aktivieren, um einen Brand zu bekämpfen, der seit dem 14. August auf der Insel Madeira (einer autonomen Region Portugals) wütet. Die Daten des Europäischen Waldbrand-Informationssystems (EFFIS) zeigen eine verbrannte Fläche von mehr als 4 930 Hektar. Mit dieser Entscheidung ist der Weg frei für die Entsendung von Canadair-Maschinen aus Spanien, das sich bereit erklärt hatte, zwei Flugzeuge zur Verfügung zu stellen. Sie trafen am Donnerstag, dem 22. August, auf der Insel ein.

Überschwemmungen in Slowenien und Italien im Jahr 2023

Wie wichtig die EUCPM ist, erlebte Slowenien bei dem größten Brand in seiner Geschichte im Sommer 2022 und vor allem bei den katastrophalen Überschwemmungen, von denen zwei Drittel des Landes im August 2023 betroffen waren. Nach den Überschwemmungen erhielt das Land Unterstützung durch den Mechanismus in vielfältiger Form, von der Luftunterstützung bei der Brandbekämpfung in der Karstregion an der Grenze zu Italien bis hin zu schwerem Baugerät, Hubschraubern und anderen Hilfsmaßnahmen.

Im Mai 2023 wurde auch die Region Emilia-Romagna in Norditalien von verheerenden Überschwemmungen heimgesucht. Nach der Aktivierung der EUCPM wurden zwei Teams mit Hochleistungspumpen aus der Slowakei und Slowenien nach Ravenna entsandt. Weitere Hilfe wurde von Österreich, Belgien, Bulgarien, Frankreich, Deutschland, Polen und Rumänien angeboten.

Mehr als Brandbekämpfung: EUCPM hilft auch in medizinischen und humanitären Notsituationen

Der Mechanismus wird zwar in erster Linie bei Naturkatastrophen eingesetzt, doch kann auch in anderen Notfällen um Hilfe gebeten werden, z. B. bei Gesundheitskrisen und humanitären Katastrophen in Konfliktregionen.

Am 24. Juli fand die erste von der EU koordinierte Rettungsaktion für 16 palästinensische Kinder und ihre Familienangehörigen statt, die medizinische Hilfe benötigten. Sie wurden mit finanzieller und operativer Unterstützung der EUCPM und in enger Abstimmung mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO), dem Palestine Children’s Relief Fund (PCRF) und den palästinensischen Behörden von Ägypten nach Spanien gebracht.

Seit Anfang Januar unterstützt die EU auch die in Kairo angesiedelte WHO-Koordinierungszelle für medizinische Notfallteams im Gazastreifen, zu der 22 Experten aus den EU- und EUCPM-Teilnehmerländern entsandt wurden.

Während der Covid-19-Pandemie koordinierte die EU die Entsendung medizinischer Teams in die am stärksten betroffenen Gebiete, erleichterte die Beschaffung zusätzlicher Schutzausrüstung und aktivierte das ERCC zur Koordinierung der Unterstützung rund um die Uhr.

Darüber hinaus koordiniert die Europäische Kommission angesichts des russischen Krieges in der Ukraine eine groß angelegte Operation im Rahmen der EUCPM. Die 27 EU-Länder (sowie Island, Nordmazedonien, Norwegen, Serbien und die Türkei) haben Hilfe angeboten, die von medizinischer Versorgung und Unterkünften bis hin zu Fahrzeugen und Ausrüstung zur Energieversorgung reicht. Die EU hat außerdem Logistikzentren in Polen, Rumänien und der Slowakei eingerichtet, um die Güter effizienter in die Ukraine zu leiten.

Dieser Artikel wird zwei Mal pro Woche veröffentlicht. Der Inhalt basiert auf Nachrichten der teilnehmenden Agenturen im enr.