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Brüssel/Bratislava – Die Initiative für große Raubtiere in Europa (LCIE) und die Internationale Vereinigung für Bärenforschung und -management (IBA) haben am 15. November einen Brief an die Slowakei und die Europäische Kommission (EK) geschickt, in dem sie eine Erklärung und unabhängige Bewertung der Maßnahmen im Zusammenhang mit der erhöhten Jagd auf den Braunbären in der Slowakei fordern. Gleichzeitig warnen sie, dass diese Schritte im Widerspruch zur EU-Gesetzgebung stehen könnten, berichtet TASR.
Die Organisationen richteten das Schreiben an das slowakische Umweltministerium und Minister Tomáš Taraba (SNS), sowie an die Generaldirektion Umwelt der Europäischen Kommission und den Exekutiv-Vizepräsidenten der EK, Maroš Šefčovič, der in der EU-Kommission derzeit auch für dieses Ressort zuständig ist.
Die genannten Organisationen schrieben, dass sie sich der Situation mit Bärenangriffen auf Menschen in der Slowakei bewusst sind und unter bestimmten Bedingungen einen Abschuss zulassen. Eine solche Entscheidung muss jedoch auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren und darf dabei keine rechtlich verbindlichen Vorschriften verletzen.
Wie sie betonten, erfüllen die kürzlich in der Slowakei getroffenen Maßnahmen diese Bedingungen nicht. Es betrifft ihrer Ansicht nach das im März angenommene Handbuch für den Schutzabschuss des Braunbären, das „keine klaren Definitionen problematischen Bärenverhaltens und geeignete Protokolle zur Reaktion auf verschiedene Vorfälle und Szenarien enthält“. Sie befürchten, dass der slowakische Ansatz im Widerspruch zur EU-Habitatrichtlinie stehen könnte.
Laut diesen Organisationen kam es offenbar zu einem bis zu zehnfachen Anstieg der Bärenabschüsse in der Slowakei im Vergleich zu früheren Jahren.
Die Organisationen empfahlen der Slowakei, nicht-tödliche Maßnahmen gegen Bären zu priorisieren, die Öffentlichkeit besser über das Thema zu informieren oder beispielsweise stärker auf wissenschaftlich fundierte Anpassungsansätze zu setzen. Am Ende des Schreibens boten sie der Slowakei die Möglichkeit für Fachberatungen an, um ihr zu helfen, dieses „untrennbare Element des slowakischen Naturerbes“ zu bewahren.
Die Regierung genehmigte im Oktober ein Dokument von Minister Taraba, wonach Nationalparks eigene Eingreifteams zur Lösung von Problemfällen mit Bären haben werden. Zuerst werden Teams im Tatra-Nationalpark (TANAP) und im Nationalpark Niedere Tatra (NAPANT) eingerichtet. „Das jüngste tragische Ereignis in den Tatra-Bergen hat die Voraussetzungen geschaffen, dass ich auch die Bildung von Eingreifteams in jedem Nationalpark der Slowakei vorschlagen konnte“, erklärte der Minister. (21. November)
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