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„Nukleartechnologien können eine wichtige Rolle bei der Umstellung auf saubere Energie spielen,“ sagte die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, auf dem ersten Kernenergie-Gipfel im März. Der Gipfel war von der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) und Belgien ins Leben gerufen worden.

Die deutsche konservative Politikerin sagte, sie sei sich bewusst, dass es in der EU „unterschiedliche Ansichten“ zur Kernenergie gebe. Sie fügte hinzu, dass „viele Länder einen neuen Blick auf die potenzielle Rolle der Kernenergie werfen“, nachdem „die globale Energiekrise durch Russlands Einmarsch in der Ukraine ausgelöst wurde“. Die Nuklearenergie könne zum Erreichen der Klimazielen, zur Energiesicherheit und zur Stabilisierung der Energiepreise beitragen, so von der Leyen.

Die Prognosen der Internationalen Energieagentur und der Europäischen Kommission für das Jahr 2050 zeigten, dass die Kernenergie wachsen und als Ergänzung zu den erneuerbaren Energien fungieren werde, die „bis 2050 das Rückgrat der EU-Stromerzeugung sein werden“, sagte sie.

Allerdings sei der Anteil dieser Energiequelle sowohl in der EU als auch global gesehen zurückgegangen: Weltweit sei ihr Anteil am Strommix von 18 Prozent im Jahr 1988 auf heute neun Prozent gesunken. In der EU liege ihr Anteil derzeit bei 22 Prozent, während sie in den 1990er Jahren noch ein Drittel des europäischen Stroms ausgemacht habe.

Von der Leyen sprach sich für eine Verlängerung der Laufzeiten der bestehenden Kernkraftwerke aus, „natürlich unter der Voraussetzung, dass sie sicher betrieben werden“, da dies „eine der billigsten Möglichkeiten ist, sauberen Strom in großem Maßstab zu erzeugen“. 

Der Europäische Rat hat die Kernenergie in die Liste der strategischen Technologien für Klimaneutralität aufgenommen, und sie wurde als Möglichkeit zur Beschleunigung der Emissionsreduzierung in das Abschlussdokument des letzten Klimagipfels (COP28) eingearbeitet  – erstmals in der Geschichte.

Die Nuklearenergie hat bei der finanziellen Zuwendung, die sie in der EU erfährt, an Bedeutung gewonnen, genießt aber immer noch nicht die gleichen Sympathien wie die erneuerbaren Energien.

(Einige) EU-Mitgliedstaaten fordern mehr Geld für Kernenergie

Im März forderten die zwölf in der Europäischen Nuklearallianz zusammengeschlossenen EU-Mitgliedstaaten mehr Geld für die Kernenergie und verlangten von den Finanzinstituten eine Gleichstellung mit den erneuerbaren Energien.

„Alle Netto-Null-Technologien einschließlich der Kernenergie und der Wertschöpfungskette sollten genutzt werden. Dazu werden die Möglichkeiten und Vorteile von Finanzierungsinstrumenten wie der Unterstützung durch die EIB [Europäische Investitionsbank] und den Innovationsfonds geprüft,“ heißt es in der Erklärung der Allianz nach dem ersten Kernenergiegipfel.

Bulgarien, Kroatien, Finnland, Frankreich, Ungarn, die Niederlande, Polen, Rumänien, die Slowakei, Slowenien, die Tschechische Republik und Schweden verpflichten sich, „den Zugang zu privaten und öffentlichen Finanzierungen zu verbessern und die Möglichkeiten und Vorteile europäischer Finanzierungsinstrumente auszuloten“.

Als spezifisches Ziel werde „die Unterstützung von Großreaktoren, SMR-Technologien und [der] damit verbundenen europäischen Wertschöpfungskette“ mit Atomenergie genannt, die unter anderem angereicherte Brennstoffe und Systeme zur Entsorgung radioaktiver Abfälle erfordert.

Die Allianz wurde 2023 geschlossen, um eine Energiequelle zu unterstützen, die die EU-Mitgliedstaaten Deutschland, Luxemburg, Spanien oder Dänemark nicht befürworten.

In Deutschland gingen im April 2023 die letzten drei Kernkraftwerke vom Netz – doch die Rufe nach einer Rückkehr zur Nuklearenergie werden lauter.

Im Dezember 2023 hat die spanische Regierung den 7. Generalplan für radioaktive Abfälle verabschiedet, der die Politik der Regierung für die Entsorgung radioaktiver Abfälle, einschließlich abgebrannter Brennelemente, sowie für den Rückbau und die Stilllegung von Kernkraftwerken festhält. Außerdem wurde ein Zeitplan für die Abschaltung von Kernkraftwerken zwischen 2027 und 2035 festgelegt.

Es gibt jedoch auch Gegner der Stillegungen, beispielsweise Ignacio Araluce, der Präsident von Foro Nuclear ist. Er sagte, dass die Anlagen „für das System notwendig sind“ und dass Spanien mit seiner Idee, Kernkraftwerke zu schließen, „allein gelassen wird“.

EU-Förderung für die Produktion von Mini-Reaktoren 

Die Europäische Kommission unterstützt aktiv die Entwicklung kleiner modularer Reaktoren im Rahmen eines technologischen Wettlaufs, bei dem die EU hinter China, den Vereinigten Staaten und Russland zurückliegt.

Die Europäische Industrieallianz für SMR wurde im Februar letzten Jahres von der Europäischen Kommission ins Leben gerufen, zusammen mit Veröffentlichung der Empfehlung für das Klimazwischenziel für 2040. Sie unterstreicht das Potenzial der Atomenergie unter den kohlenstoffarmen Technologien, die der EU helfen können, ihre Emissionen zu senken. Die Initiative bringt Regierungen, Industrieakteure und Interessengruppen zusammen, um die Entwicklung des Sektors zu beschleunigen.

Kleine modulare Reaktoren sind Kernreaktoren, die im Vergleich zu herkömmlichen Kraftwerken im Gigawatt-Maßstab sowohl in Sachen Leistung und Größe kleiner sind. 

Niederländische Innovation: Wiederverwendung von Atommüll als Ziel

Das niederländische Start-up-Unternehmen Thorizon erhält von der französischen Regierung einen Zuschuss von zehn Millionen Euro. Damit will das in Amsterdam ansässige Unternehmen die Entwicklung eines kleinen Kernreaktors beschleunigen, der nukleare Abfälle aus regulären Kraftwerken als Brennstoff verwendet. Nach Angaben des Unternehmens könnte eine solche Anlage 250.000 Haushalte mit sauberer Energie versorgen.

Diese neue Art von Reaktor solle nachhaltiger, billiger und sicherer werden als herkömmliche Kernreaktoren. „Unser Design ist einzigartig, da wir austauschbare Patronen im Reaktorkern verwenden. Dies ermöglicht es uns, mit Materialien zu arbeiten, die den Reaktorbedingungen nicht 50 oder 100 Jahre lang standhalten müssen,“ erklärt Kiki Lauwers, CEO von Thorizon.

Französisch-italienische Zusammenarbeit um Emissionen in der Stahlindustrie zu senken

Im Juli gab der französische Stromkonzern EDF bekannt, dass er in Italien mit dem Verband der Stahlindustrie eine Vereinbarung über die Zusammenarbeit im Bereich der Kernenergie unterzeichnet habe, um die Dekarbonisierung des Sektors in einem Land zu beschleunigen, das seit fast 35 Jahren atomstromfrei ist.

Diese Vereinbarung ziele darauf ab, „die Zusammenarbeit in der Kernenergie-Branche zu fördern, um die Wettbewerbsfähigkeit und die Entkarbonisierung der italienischen Stahlindustrie voranzutreiben“, so EDF in einer Presseerklärung. Die Stahlindustrie sei ein großer Emittent von Treibhausgasen. 

Die Absichtserklärung wurde mit dem italienischen Energieunternehmen Edison, dem italienischen Kraftwerkshersteller Ansaldo Energia, dem Entwickler von Nukleartechnologie Ansaldo Nucleare, und Federacciai, dem Verband der italienischen Stahlindustrie, unterzeichnet.

Sie „markiert einen weiteren Fortschritt bei der Festlegung einer Agenda für die Entwicklung neuer Kernenergie in Italien“, so Nicola Monti, CEO von Edison, in der Pressemitteilung.

Italien produziert seit den 1990er Jahren keine Nuklearenergie mehr. Das Land hatte nach dem Unfall von Tschernobyl in einem Referendum im Jahr 1987 den Ausstieg aus der zivilen Kernkraft beschlossen.

Kernreaktor für medizinische Zwecke

Ende Juli stimmte die Europäische Kommission einer niederländischen Subvention in Höhe von zwei Milliarden Euro für den Bau eines neuen Kernreaktors im niederländischen Petten zu. Der Reaktor – der keinen Strom erzeugt – soll unter anderem dazu dienen, medizinische Radioisotope zur Krebsbehandlung für das medizinische PALLAS-Projekt zu entwickeln und zu lagern.

Die Niederlande hatten bei Brüssel eine Genehmigung für die Baugenehmigung beantragt, die nach den europäischen Wettbewerbsvereinbarungen obligatorisch ist. 

Laut EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager wurde der Antrag genehmigt, weil das PALLAS-Projekt dazu beitrage, wichtige Arzneimittel für den europäischen Markt zu sichern. Das Projekt könne auch „eine bahnbrechende Innovation“ im Nukleartechnologiebereich liefern, die den europäischen Bürgern zugute komme.

Dieser Artikel wird zwei Mal pro Woche veröffentlicht. Der Inhalt basiert auf Nachrichten der teilnehmenden Agenturen im enr.