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Brüssel – Um der Gewalt gegen Frauen nachhaltig den Kampf anzusagen, braucht es neben dem gesellschaftlichen Bewusstsein mehr Geld: Das war eine der Schlussfolgerungen der Expertinnen des Europäischen Instituts für Gleichstellungsfragen (EIGE) bei einer Pressekonferenz am Dienstag. Dabei wurde der auf Gewalt gegen Frauen bezogene Teil des Index analysiert. Laut Bericht ist „Gewalt gegen Frauen ein weit verbreitetes, schwerwiegendes und zu wenig bekanntes Phänomen in der EU“.

Nur die Bewusstseinsbildung reiche nicht aus, erklärte Stephanie Futter-Orel, Direktorin des WAVE-Netzwerks (Women Against Violence Europe). Sie fordert einen „gesamtgesellschaftlichen Ansatz“ und Veränderungen im System. Der EIGE-Bericht kritisiert die dafür eingerichteten Dienste als „nach wie vor völlig unzureichend“. Sie könnten die Einhaltung der von den Mitgliedstaaten eingegangenen rechtlichen Verpflichtungen nicht garantieren.

Gewaltvermeidung auch wirtschaftliche Investition

Futter-Orel ebenso wie EIGE-Forscherin Blandine Mollard kritisieren die mangelnden finanziellen Mittel zur Vorbeugung und Reaktion auf Gewalt gegen Frauen. Die WAVE-Direktorin betonte, diese müssten auch als eine wirtschaftliche Investition gesehen werden, da durch sie Kosten wie für Spitalversorgung oder soziale Dienste eingespart würden. Investiert werden sollte laut der Österreicherin vor allem in bewährte Initiativen: Sie nennt als Beispiel ihr Heimatland, wo Nachbarschaftsinitiativen Augen und Ohren offen halten.

Im am Dienstag veröffentlichten Index steht 1 für eine Situation, in der es keine Gewalt gibt, und 100 für das genaue Gegenteil, in der Gewalt gegen Frauen extrem häufig und schwerwiegend ist und nicht offengelegt wird. Der Gesamtindex liegt zwischen 24,6 (Griechenland) und 41,7 (Finnland), mit einem EU-Durchschnitt von 31,9. Auch die Situation in Österreich wird im Bericht, der zwölf EU-Staaten umfasst, untersucht. Österreich liegt beim Gesamtwert bei rund 30.

Beim Unterbereich Schweregrad, der die Intensität der von den Frauen erlebten Gewalt erfasst, ist Österreich ein eher positives Beispiel: Der EU-Wert liegt bei 44 Punkten, und die Werte reichen von 35,7 in Österreich bis 49,3 von 100 Punkten in Bulgarien. Femizid wird im Bericht als die extremste Form der Gewalt gegen Frauen genannt. Trotzdem hätten nur vier Mitgliedstaaten femizidspezifische Rechtsvorschriften. Aufgrund unterschiedlicher Regelungen und Aufzeichnungen ist hier laut EIGE ein EU-weiter Vergleich schwierig. 2022 verzeichnete Lettland mit 2,2 die höchste Zahl von Femiziden pro 100.000 Einwohner, gefolgt von Litauen und Malta. Österreich kommt hier auf 0,6; dabei seien aber nur Femizide durch Familienmitglieder erfasst. (27.02.2025)

Die redaktionelle Verantwortung für die Veröffentlichung liegt bei der APA.