SOFIA – Bulgarien und der deutsche Technologiekonzern „Rheinmetall“ haben den Beginn des Projekts zum Bau eines Werks für Pulver und Munition bei einer offiziellen Zeremonie im Ministerrat in Sofia bekannt gegeben. Die Investition in Höhe von fast einer Milliarde Euro gehört zu den bedeutendsten der letzten Jahre und ist ein entscheidender Schritt zur Modernisierung der bulgarischen Verteidigungsindustrie, teilte die Regierungsstelle mit. In der Mitteilung wurde ergänzt, dass die Investition auch Teil der Bemühungen der Europäischen Union und der NATO zur Stärkung der Verteidigungsfähigkeiten und der strategischen Autonomie Europas im Kontext des veränderten geopolitischen Umfelds ist.
Bulgarien wird zu einem Kompetenzzentrum in der Verteidigungsindustrie für ganz Europa. Dies sagte der Geschäftsführer von „Rheinmetall“ Armin Papperger bei der Unterzeichnung des Projekts zum Bau eines Werks für Pulver und Munition. Bei einer offiziellen Zeremonie im Ministerrat unterzeichneten der CEO von „Rheinmetall“ Armin Papperger und der Direktor der Abteilung „Waffen und Munition“ des Konzerns Roman Köhne den Vertrag. Von bulgarischer Seite unterzeichnete der Geschäftsführer von „Wazowski Maschinenbauwerke“ (VMZ) Ivan Getzov den Vertrag.
Bei der Zeremonie waren der Premierminister Rosen Zhelyazkov, der Vizepremier und Minister für Innovationen und Wachstum Tomislav Donchev, sowie der Minister für Wirtschaft und Industrie Petar Dilov anwesend. Der Vorsitzende der GERB und Vorsitzende der parlamentarischen Gruppe von GERB-SDS Boiko Borissov war ebenfalls bei der Unterzeichnung anwesend, ebenso wie die Botschafterin Deutschlands in Bulgarien Irene Plank.
„Die Geschwindigkeit, mit der Bulgarien handelt, habe ich bisher nicht erlebt. Es ist unglaublich, wie viel Mühe Ihr Team in diese Zusammenarbeit gesteckt hat“, erklärte der Geschäftsführer von „Rheinmetall“. Papperger erinnerte daran, dass die Zusammenarbeit im Februar auf der Sicherheitskonferenz in München begonnen hatte. Seinen Worten zufolge wird mit der Umsetzung des Projekts eine der modernsten Fabriken der Welt zur Herstellung von Pulver und Munition geschaffen. „Wir werden ein enormes Produktionspotenzial aufbauen – 100.000 155-mm-Granaten pro Jahr, die in den nächsten 10 Jahren exportiert werden. Die Europäische Union und die NATO benötigen Millionen solcher Granaten, und nach unseren Berechnungen wird das Bündnis etwa 50 Millionen benötigen“, betonte Papperger.
Der Premierminister Rosen Zhelyazkov bezeichnete das Projekt als einen enormen Fortschritt in den bulgarischen industriellen und verteidigungstechnischen Fähigkeiten. Der Minister für Wirtschaft Petar Dilov sagte, dass die Grundlagen für eine Partnerschaft gelegt werden, die das technologische Know-how Deutschlands und das industrielle Potenzial Bulgariens vereint, um eine sicherere Zukunft für Europa zu schaffen. Er fügte hinzu, dass dies ein strategisches Projekt nicht nur für Bulgarien, sondern für ganz Europa sei, das die Möglichkeit bieten wird, eine nachhaltige und unabhängige Verteigungskapazität zur Unterstützung der Sicherheit der gesamten Region aufzubauen. Dilov wies darauf hin, dass das Projekt Teil der gemeinsamen Bedingungen der EU und der NATO zur Stärkung der Verteidigungsfähigkeiten und der strategischen Autonomie Europas im Kontext der neuen geopolitischen Realität ist.
Mein Priorität war immer der Aufbau moderner Verteidigungsfähigkeiten für die bulgarische Armee und die Entwicklung einer starken, wettbewerbsfähigen bulgarischen Verteidigungsindustrie, kommentierte der Präsident Rumen Radev den Vertrag gegenüber Journalisten in Riad, wo er sich auf einem Besuch in Saudi-Arabien befindet. Der Staatschef fügte hinzu, dass er zu diesem Zweck zu Beginn des Jahres während der Münchener Sicherheitskonferenz ein Treffen mit Armin Papperger abgehalten habe. Ich habe ihn überzeugt, nach Bulgarien zu kommen, ich habe ihn in die Präsidialinstitution eingeladen, wo wir das gesamte Spektrum der Möglichkeiten unserer Verteidigungsindustrie vorgestellt haben. Ich habe ihm Treffen mit der bulgarischen Regierung organisiert, ergänzte Rumen Radev. Wir müssen neue Technologien und Partnerschaften mit unseren strategischen Partnern haben, aber ich erwarte, dass auch das bulgarische Interesse gewahrt bleibt. Das ist die Verantwortung der Regierung – wie sie solche Vereinbarungen unterzeichnet und wie sie sie umsetzt, fügte Radev hinzu. (28. Oktober)
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