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Bogota (APA) – Lateinamerika ist für die Europäische Union im Bereich Kriminalitätsbekämpfung und Migration „ein wichtiger Partner“. Dies betonte der österreichische EU-Kommissar Magnus Brunner am Sonntag im APA-Gespräch beim EU-CELAC-Gipfel in Kolumbien. Brunner traf beim Gipfel mehrere kolumbianische Minister und leitete auch den dritten Drogendialog EU-Kolumbien. Im Hafen von Santa Marta schaute er sich konkrete Aktivitäten bei der Kriminalitätsbekämpfung an. „Kolumbien ist sehr engagiert und aktiv.“

Die Zusammenarbeit mit den lateinamerikanischen Staaten sei sehr wirksam, sagte Brunner. „Ich glaube, dass Kolumbien alles daran setzt, (gegen den Drogenhandel) anzukämpfen. Es stimmt, die Mengen sind hinaufgegangen, aber auch die Aufgriffe sind hinaufgegangen.“ Für die EU gehe es darum, Kolumbien operativ zu unterstützen – konkret durch die Hilfe von Europol und beim Aufbau von Strukturen. Außerdem unterstreicht Brunner die Europäische Hafenallianz, die die EU-Kommission letztes Jahr gegründet hat und von der Lateinamerika lernen wolle. Durch eine bessere Zusammenarbeit von privaten und öffentlichen Stellen sollen Prozesse im Bereich Logistik und Sicherheit verbessert werden.

Brunner auch für Kooperation mit den USA

Angesprochen auf das Vorgehen der USA in der Karibik sagte Brunner: „Ich bin der Meinung, man muss mit den Staaten kooperieren, um zu unterstützen, dass auf demokratischem Weg gewisse Entwicklungen in die richtige Richtung gehen, und darum ist die Zusammenarbeit enorm wichtig. Es ist keine Option zu sagen: Wir ziehen uns jetzt zurück.“ Außerdem habe er auch bei seinen bilateralen Gesprächen mit den Kolumbianern mitgenommen, dass ihnen die Zusammenarbeit gerade auch mit den USA enorm wichtig ist – und mit Europa. „Dass wir beide wichtige Partner für sie sind, im Kampf gegen den Drogenhandel.“

Ein weiterer Grund für die Reise zum CELAC-Gipfel ist für den Kommissar das Thema Migration. Da die Visafreiheit in der EU immer wieder missbraucht wird, will die EU-Kommission Anfang 2026 eine neue Visastrategie vorlegen. Deshalb spiele Migration und Visapolitik am Rande des Gipfels eine große Rolle. „Legale Migration werden wir in den nächsten Jahren für die Arbeitsmärkte brauchen. Aber es geht darum, dass wir entscheiden, wer nach Europa kommt – und nicht Menschenhändler und Schlepper.“ Das neue Entry-Exit-System der EU sei schon ein gutes Mittel, um zu wissen, wer Europa betritt und verlässt, mit oder ohne Visa.

Drogenproblem wird auch für EU immer größer

US-Präsident Donald Trump hat bei der Drogenbekämpfung aktuell vor allem das kolumbianische Nachbarland Venezuela im Visier, wobei er auf den Einsatz militärischer Mittel setzt. Kritiker attestieren ihm, einen Regimewechsel in Venezuela im Visier zu haben. Der gestiegene Drogenkonsum hat sich in den vergangenen Jahren aber auch für die Europäische Union zu einem Problem entwickelt.

Im Jahr 2023 hat Spanien 9,5 Tonnen Kokain in einer einzigen Lieferung sichergestellt. Sie war in einer Bananenlieferung aus Ecuador versteckt. Laut EU-Drogenbericht 2024 verwenden kriminelle Organisationen zunehmend legale kommerzielle Infrastrukturen, die am weltweiten Handel beteiligt sind: „Es gibt dokumentierte Fälle, in denen Lieferketten infiltriert und Mitarbeiter in Schlüsselpositionen durch Einschüchterung und Korruption instrumentalisiert wurden.“ Fast 70 Prozent der von Zollbehörden beschlagnahmten Drogen werden in europäischen Häfen sichergestellt. Im belgischen Hafen Antwerpen-Brügge waren es im Jahr 2023 rund 121 Tonnen Kokain – ein weiterer Rekord.

Im Dezember wird die Kommission ihre neue Drogenstrategie vorstellen. Ein Unterschied zum bisherigen Vorgehen wird laut Brunner sein, dass man sich mehr mit internationalen Partnern austauschen wolle. Neben Kolumbien habe man schon Europol-Abkommen mit Brasilien und Ecuador, und arbeite an einem mit Peru, Bolivien und Mexiko. (09.11.2025)

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