Brüssel (dpa) – Das Europäische Parlament hat beschlossen, dass TikTok, YouTube, Instagram und andere soziale Medienplattformen nur ab 16 Jahren erlaubt sein sollten.
Eine klare Mehrheit der Mitglieder des Europäischen Parlaments (MdEP) stimmte am Mittwoch für die Forderung nach einem EU-weiten Mindestalter. Laut einer Erklärung des Parlaments sollten 13- bis 16-Jährige nur mit Zustimmung ihrer Eltern Zugang erhalten.
Der angenommene Bericht, der noch nicht verbindlich ist, fordert auch, dass mehr unternommen wird, um süchtig machende Faktoren und manipulative Strategien zu bekämpfen.
Die MdEP äußerten Bedenken hinsichtlich der Gefahren für die körperliche und geistige Gesundheit von Minderjährigen im Internet und entschieden, dass die Regeln daher auch für Video-Plattformen und Künstliche Intelligenz (KI) Begleiter gelten sollten.
Mitte Oktober sprachen sich die Staats- und Regierungschefs der EU-Mitgliedstaaten ebenfalls für Altersgrenzen auf Plattformen wie TikTok, Facebook und anderen aus – wollten jedoch ihre nationalen Zuständigkeiten nicht an Brüssel abgeben.
Die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen hatte ursprünglich mit ihrem Aufruf nach einer Altersgrenze für soziale Medien neuen Schwung in die Debatte gebracht. Eine Expertengruppe soll bis Ende des Jahres über den besten Kurs für Europa beraten.
Von der Leyen nannte Australien als mögliches Modell. Das Land hatte kürzlich sein Verbot von sozialen Medien für Kinder unter 16 Jahren ausgeweitet.
Die EU arbeitet bereits an den technischen Anforderungen für Altersbeschränkungen. Die Europäische Kommission entwickelt eine Verifizierungs-App zum Schutz von Minderjährigen. Ziel ist die Schaffung zuverlässiger Altersverifizierungssysteme für Inhalte, die nicht für Kinder und Jugendliche geeignet sind. (26. November)
go to the original language article
