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Brüssel (dpa) – Stromnetze in Europa sollen nach dem Willen der EU-Kommission künftig stärker gemeinsam geplant werden, um die Elektrifizierung voranzutreiben. Die Brüsseler Behörde schlägt zudem vor, Genehmigungen schneller zu erteilen und die Kosten von grenzüberschreitenden Projekten fairer zu verteilen. So könnten bestehende Stromnetze besser genutzt und neue Leitungen schneller gebaut werden, teilte die Kommission mit. Die Vorschläge müssen nun von den Mitgliedstaaten und dem Europaparlament diskutiert und gebilligt werden.

Den Investitionsbedarf für die Stromnetze schätzt die EU-Kommission auf 730 Milliarden Euro bis 2040. Weitere 240 Milliarden Euro seien für Wasserstoffleitungen notwendig.

Energiesystem soll widerstandsfähiger werden

EU-Energiekommissar Dan Jørgensen sagte, ein wirklich vernetztes und gut integriertes Energiesystem sei die Grundlage für ein starkes und unabhängiges Europa. «Dafür brauchen wir ein modernes Netz aus Kabeln, Leitungen und Stromnetzen, das vollständig miteinander verbunden ist und es ermöglicht, dass saubere, bezahlbare und in Europa erzeugte Energie sicher und frei in alle Teile der EU fließen kann», führte der Politiker aus. 

Mit ihren Vorschlägen will die EU-Kommission das Energiesystem auch widerstandsfähiger machen. So soll es besser gegen physische sowie Cyber-Angriffe abgesichert werden. Zudem ist eine Förderung von smarten Netzen und Sicherheits-Upgrades vorgesehen. Mehr Transparenz über Eigentumsverhältnisse soll Abhängigkeiten von unsicheren Partnern vermeiden. 

Der Hauptgeschäftsführer vom deutschen Verband kommunaler Unternehmen, Ingbert Liebing, erklärte: «Der Ausbau der Netzkapazität bleibt der wichtigste Hebel, um neue Anschlüsse an das Netz zu ermöglichen. Schnellere Genehmigungen für Netzausbau sind daher richtig und wichtig.» Doch unrealistisch kurze Fristen seien nicht hilfreich. Weiterhin kritisierte er, das Paket mit Angaben zu Finanzierung und Regulierung bleibe vage. (10. Dezember)

Die redaktionelle Verantwortung für die Veröffentlichung liegt bei der dpa.