Brüssel (dpa) – Unter den EU-Ländern zeichnet sich eine ausreichende Mehrheit dafür ab, künftig den Verkauf bestimmter gentechnisch veränderter Lebensmittel in Supermärkten ohne besondere Kennzeichnung zuzulassen.
Bei einer Ausschusssitzung der ständigen Vertreter des Staatenbundes am Freitag signalisierten genügend EU-Länder ihre Unterstützung für die Lockerung der entsprechenden Gentechnikvorschriften.
Deutschland enthielt sich der Diskussion, während acht andere Länder dem Vorschlag nicht zustimmten. Dennoch gab es eine ausreichende Mehrheit.
„Mit dieser Einigung haben wir einen großen Schritt zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Agrar- und Lebensmittelsektors gemacht“, hieß es in einer Erklärung aus Dänemark, das derzeit die turnusmäßige EU-Ratspräsidentschaft innehat.
Nachdem die EU-Länder nun dem von Vertretern ausgehandelten Kompromiss zugestimmt haben, plant der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments, bei seiner nächsten Sitzung im Januar über die Vereinbarung abzustimmen.
Deutscher Umweltminister kritisiert Schritt
Der deutsche Umweltminister Carsten Schneider bezeichnete die Entscheidung in Brüssel als schweren Fehler. „Wenn das Europäische Parlament diesen Fehler nicht korrigiert, wird es darum gehen, den Schaden für Deutschland zu begrenzen“, sagte der Minister.
Er sagte, dass gentechnikfreie Landwirtschaft sowohl tragfähig als auch bezahlbar bleiben müsse. Es würden Lieferketten benötigt, um sicherzustellen, dass gentechnisch veränderte Pflanzen und Produkte von gentechnikfreien unterschieden werden können, erklärte Schneider. (21. Dezember)
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