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Straßburg (dpa) – Zwei inhaftierte Journalisten haben am Dienstag in Abwesenheit den renommierten Sacharow-Preis für geistige Freiheit des Europäischen Parlaments erhalten.
Das Europäische Parlament hielt in Straßburg eine Zeremonie zu Ehren von Andrzej Poczobut aus Belarus und Mzia Amaglobeli aus Georgien ab, die im Oktober zu Preisträgern ernannt worden waren.
„Ich bin stolz, den diesjährigen Sacharow-Preis an die Journalisten Andrzej Poczobut und Mzia Amaglobeli zu verleihen, in Anerkennung ihres mutigen Kampfes für die Meinungsfreiheit und die demokratische Zukunft von Belarus und Georgien“, sagte die Präsidentin des Europäischen Parlaments, Roberta Metsola.
Sie sagte, das Parlament „steht in Solidarität mit Mzia und Andrzej und fordert ihre sofortige Freilassung aus dem Gefängnis – denn die Wahrheit gegenüber den Mächtigen auszusprechen, darf niemals ein Verbrechen sein.“
Amaglobeli, eine Journalistin und Leiterin von Online-Medien, wurde im Januar 2025 während regierungskritischer Proteste festgenommen und seitdem zu zwei Jahren Haft verurteilt. Sie ist seither zu einer Symbolfigur der prodemokratischen Bewegung Georgiens geworden. Amaglobeli wurde in Straßburg von ihrer Kollegin, der Journalistin Irma Dimitradze, vertreten.
Poczobut, ein Angehöriger der polnischen Minderheit in Belarus und Kritiker des autoritären Machthabers Alexander Lukaschenko, ist seit 2021 in Haft und wurde zu acht Jahren in einer Strafkolonie verurteilt. Er wurde von seiner Tochter, Jana Poczobut, vertreten.
Der Sacharow-Preis wird seit 1988 jährlich vom Europäischen Parlament an Personen oder Organisationen verliehen, die einen herausragenden Beitrag zur Verteidigung der Menschenrechte und der Meinungsfreiheit geleistet haben. Der Preis ist mit 50.000 Euro dotiert.
Der Preis des vergangenen Jahres wurde der politischen Opposition Venezuelas verliehen. (16. Dezember)