Have the article read by OpenAI (Beta). Please note that AI translations may take some time to process.

Brüssel (enr) – Für Feuerwehren und andere Zivilschutzkräfte in Europa dürfte die Zahl von Einsätzen außerhalb ihrer jeweiligen Heimatländer in der Zukunft steigen. Darauf bereiten sich die EU und Regierungen in den EU-Mitgliedsstaaten derzeit vor, wie am Mittwochabend in einer Podiumsdiskussion in der Landesvertretung des deutschen Bundeslandes Niedersachsen in Brüssel deutlich wurde.

Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) verwies darauf, dass es zuletzt wiederholt „große Lagen“ gegeben habe, in denen auch Einsatzkräfte aus anderen EU-Ländern zur Hilfe geeilt seien. Beispielhaft nannte sie den Einsatz von Feuerwehrleuten aus den Bundesländern Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen bei Waldbränden in Spanien im August 2025 sowie das Weihnachtshochwasser 2023, als in Niedersachsen auch Feuerwehren aus Frankreich gegen die Fluten gekämpft haben. Für diese gelebte Solidarität gehe es nun darum, gemeinsame Standards, Ausrüstungen und Verfahren weiterzuentwickeln.

Nach Angaben der EU-Kommission ist die Zahl entsprechender Einsätze zuletzt deutlich gestiegen. Früher habe es im Schnitt etwa 20 Katastrophenhilfe-Ersuchen pro Jahr gegeben, heute seien es mehr als 100, sagte Maciej Popowski, Generaldirektor der Generaldirektion Europäischer Katastrophenschutz und humanitäre Hilfe (DG ECHO) der EU-Kommission. Immer wieder komme es bei den zu bekämpfenden Ereignissen zu verheerenden Schäden wie zuletzt bei den Bränden in Spanien und Portugal. Insgesamt seien in der EU in diesem Jahr mehr als eine Million Hektar Landfläche verbrannt – das entspreche einem Drittel der Fläche Belgiens und sei drei Mal so viel wie der Durchschnitt der vorangegangenen 20 Jahre.

Neue Strategien

Die EU-Kommission habe vor diesem Hintergrund nicht nur neue Strategien zu den Themen Krisenvorsorge und Bevorratung entwickelt, sondern überprüfe auch ihren Katastrophenschutzmechanismus, sagte Popowski. Für diesen Union Civil Protection Mechanism (UCPM) sehe der kommende mittelfristige Finanzrahmen der EU elf Milliarden Euro vor, verteilt über sieben Jahre.

Unter anderem sollen militärische und zivile Stellen künftig besser koordiniert werden können. Eine der Ideen für die Zukunft sei aber auch „eine Art Austauschprogramm für junge Freiwillige. Wir nennen das ‚Feuerwehr-Erasmus‘“, sagte Popowski. Wichtig sei dabei: „Die Mitgliedsstaaten bleiben in der Verantwortung. Aber die EU kann und will verstärkt unterstützen, wo europaweite Koordinierung nötig ist.“

Niedersachsens Innenministerin machte deutlich, dass noch zahlreiche Details für vermehrte Auslandseinsätze zu klären seien, zum Beispiel Versicherungsfragen für den Fall, dass sich ein freiwilliger Feuerwehrangehöriger bei der Waldbrandbekämpfung in Spanien verletzt. Das Interesse, nicht nur vor der eigenen Haustür anderen Menschen zu helfen, ist Behrens zufolge aber sehr groß: Als in Niedersachsen das Interesse für entsprechende Zusatzqualifikationen abgefragt wurde, habe es aus den Feuerwehren mehr Bewerbungen gegeben, als Plätze zur Verfügung standen. (13. Oktober)

Die redaktionelle Verantwortung für die Veröffentlichung liegt bei der dpa.