Junge Menschen haben bei den bevorstehenden Wahlen im Juni eine „große Verantwortung“ und „sie sind diejenigen, die das meiste Interesse“ am Ergebnis haben sollten, denn „was in den nächsten fünf oder zehn Jahren passieren wird, wird sie mehr als jeden anderen betreffen“, sagte der Generaldirektor für Kommunikation des Europäischen Parlaments, Jaume Duch Guillot, im Februar in einem Interview mit EFE. 

„Sie fühlen sich als Europäer, sie sind Europäer, sie leben in einem europäischen Umfeld. Aber das bedeutet nicht, dass das für immer so ist und dass es nicht nach hinten losgehen kann, wenn man sich nicht um sie kümmert“, so Duch. Er hofft, einige Wochen vor den Wahlen junge Europäer durch die Unterstützung von Prominenten aus der Unterhaltungs- und Sportbranche zu motivieren, zur Wahlurne zu gehen.

Es sei von entscheidender Bedeutung, Jugendliche dazu zu bewegen, vom 6. bis 9. Juni an den Wahlen teilzunehmen. Besonders in Zeiten, in denen russische Einflussnahme und EU-feindliche Bewegungen aufeinander träfen. „Praktisch jeden Tag sehen wir Desinformationskampagnen im Zusammenhang mit den Europawahlen – mache mehr oder weniger organisiert, manche mehr oder weniger groß”, stellte Duch fest. 

Er fügte hinzu, dass „Russland seit vielen Jahren antieuropäische Bewegungen fördert und in einigen Fällen sogar finanziert, und zwar nicht nur europaskeptische Bewegungen, sondern ich würde sogar sagen, europafeindliche Bewegungen“. 

Dieses Phänomen „ist sehr schädlich und es zu bekämpfen ein sehr kompliziertes Unterfangen“, so Duch. Er fügte hinzu, dass der Kampf „viel Koordination und Anstrengung erfordert, um die politischen Kräfte und die gesamte Gesellschaft zu mobilisieren.“ 

Die Europawahlen im Mai 2019 hatten eine Rekordbeteiligung von 50,66 Prozent in der gesamten EU verzeichnet. Laut einer vom Europaparlament im Juni in Auftrag gegebenen Eurobarometer-Umfrage ging das auf einen Anstieg der Wahlbeteiligung junger Menschen zurück. Der größte Anstieg wurde in den Altersgruppen unter 25 und zwischen 25 und 39 Jahren verzeichnet. 

EU-weit stieg die Beteiligung bei den unter 25-Jährigen um 14 Prozentpunkte auf 42 Prozent und bei den 25- bis 39-Jährigen um 12 Prozentpunkte auf 47 Prozent.

Dieser Artikel ist Teil von enr’s EU Elections Spotlight: Gen Z geht zur EU-Wahl. Der Inhalt basiert auf Nachrichten der am enr beteiligten Agenturen.