Sarajevo, (Fena) – Heute wird der 30. Jahrestag der Unterzeichnung des Daytoner Friedensabkommens gefeiert, das einen entscheidenden Wendepunkt in der Geschichte Bosnien und Herzegowinas darstellt. Dieses Jubiläum erinnert an das Ende des Krieges, aber auch an die Herausforderungen, die in der Gesellschaft und Politik des Landes weiterhin präsent sind.
Das Abkommen beendete den Krieg in Bosnien und Herzegowina, der von 1992 bis Ende 1995 dauerte (offiziell am 14. Dezember 1995, mit der Unterzeichnung des Abkommens in Paris), und die Unterzeichner waren Alija Izetbegović, Slobodan Milošević und Franjo Tuđman.
Es wurde unter Vermittlung des amerikanischen Diplomaten Richard Holbrooke und des Generals Wesley Clark paraphiert und offiziell am 14. Dezember desselben Jahres im Élysée-Palast unterzeichnet.
Das Daytoner Abkommen definierte Bosnien und Herzegowina als Staat der drei konstitutiven Völker und zwei Entitäten. Die Föderation BiH und die Republik Srpska wurden zu den grundlegenden Verwaltungseinheiten des Landes.
Das Abkommen enthielt 12 Anhänge, die die politischen, militärischen und rechtlichen Aspekte des Friedens regelten, und sein größter Wert wird im Ende der Feindseligkeiten und der Schaffung des Friedens gesehen.
Allerdings hinterließ das Daytoner Abkommen ein komplexes und oft dysfunktionales politisches System, das über drei Jahrzehnte hinweg Gegenstand zahlreicher Kritiken und Diskussionen war.
Viele glauben, dass sein einziger Wert darin besteht, den Krieg gestoppt zu haben, aber es hat keinen nachhaltigen Staat geschaffen, da Bosnien und Herzegowina mit inneren Spaltungen und ethnischen Spannungen zurückblieb.
Trotzdem öffnete das Daytoner Abkommen den Weg zur Integration in internationale Institutionen, und die Europäische Union und die NATO wurden wichtige Partner bei der Stabilisierung des Landes.
Der dreißigste Jahrestag des Abkommens wird mit wissenschaftlichen Konferenzen und öffentlichen Diskussionen in Sarajevo gefeiert, bei denen Akademiker und Politiker die Errungenschaften und Mängel des Abkommens analysieren.
Besonders wird die Frage der Funktionsfähigkeit des Staates und seines Weges zur Europäischen Union erörtert.
Dieses Jubiläum ist eine Gelegenheit, an die Opfer des Krieges und die Bedeutung des Friedens zu erinnern, während das Daytoner Abkommen ein Symbol für das Ende des Krieges bleibt, aber auch eine Erinnerung an die Notwendigkeit von Reformen. (21.11.)
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