Wien – Für gewaltverherrlichende Aussagen über EU-Spitzenpolitikerinnen hat sich der österreichische FPÖ-Europaabgeordnete Harald Vilimsky scharfe Kritik von ÖVP, SPÖ, Grünen und NEOS eingehandelt. „Solche Äußerungen haben in einer demokratischen Gesellschaft keinen Platz und sind absolut inakzeptabel“, betonte Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP) am Donnerstag. Die SPÖ forderte „sofortige Konsequenzen“, die Grünen attestierten Vilimsky „Angst vor starken Frauen“, NEOS nannten ihn „mickriges Würstl“.
„Die Aussagen von Harald Vilimsky sind nicht nur beleidigend und frauenfeindlich, sondern verherrlichen auch Gewalt an Frauen“, betonte Raab in einer der APA übermittelten Stellungnahme. Mit Blick auf EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola, EZB-Präsidentin Christine Lagarde und Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sprach Vilimsky bei einem Pressegespräch von einem „politischen Hexentrio“, das „diesen Kontinent in den Abgrund führt, und wir werden sie die Peitsche spüren lassen“.
Für den ÖVP-Delegationsleiter im Europaparlament, Reinhold Lopatka, ist Vilimsky nach seinen Aussagen „untragbar“. „Eigentlich müsste er umgehend aus eigenen Stücken zurücktreten“, so Lopatka. „Ich bin erschüttert und entsetzt“, kommentierte SPÖ-Vizechefin Eva-Maria Holzleitner die Aussagen Vilimskys in einer Aussendung. „Aussagen wie diese erinnern an das finstere Mittelalter und sind einer demokratischen Diskussion unwürdig“, betonte die SPÖ-Frauenvorsitzende.
„Harald Vilimsky ist ein Sexist, der Angst vor starken Frauen hat“, konstatierte die Grüne Vize-Klubchefin Meri Disoski. Sie warf dem Sieger der Europawahl in Österreich vor, Gewalt gegen Frauen zu verharmlosen. Für die NEOS meldete sich Frauensprecherin Henrike Brandstötter zu Wort. „Vilimsky ist ein Sexist und ein mickriges Würstl. Danke für die Aufmerksamkeit“, schrieb die Nationalratsabgeordnete am Donnerstag auf X. (18.07.2024)
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