Eine Gruppe von 15 Nachrichtenagenturen des European Newsroom interviewte die Präsidentin des Europäischen Parlaments, Roberta Metsola, am 26. September im Europäischen Parlament. Mit Blick auf die Europawahlen im nächsten Jahr sprach der enr mit Metsola über Themen, die in Brüssel ganz oben auf der Tagesordnung stehen. Dazu gehören beispielsweise. Migration, die EU-Erweiterung auf dem westlichen Balkan und in der Ukraine, sowie die bevorstehenden Wahlen im nächsten Jahr.
Metsola wies darauf hin, dass das politisch brisante Thema Migration bei den Wahlen 2019 in 26 der damals noch28 Mitgliedstaaten der Europäischen Union an erster Stelle stand. Bei den laufenden Verhandlungen über die Reform der EU-Migrationspolitik hofft die EU-Parlamentspräsidentin auf einen raschen Durchbruch in den Gesprächen zwischen den Mitgliedstaaten und ist der Ansicht, dass „alle Anstrengungen unternommen werden müssen“, um eine Einigung zu erzielen. In Bezug auf den Migrationsdruck auf mehrere EU-Mitgliedstaaten hob sie den Druck auf Italien hervor und sagte, dass das Land „nicht allein gelassen werden kann“.
Zum Thema EU-Erweiterung äußerte die Präsidentin des Europäischen Parlaments die Hoffnung, dass die EU bis Ende des Jahres Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine und der Republik Moldau aufnehmen wird, und rief dazu auf, die Hoffnungen dieser Kandidatenländer nicht zu enttäuschen“. Fünf Länder des westlichen Balkans (Albanien, Bosnien, Nordmazedonien, Montenegro und Serbien) haben ebenfalls Kandidatenstatus. Einige von ihnen verhandeln bereits seit mehr als einem Jahrzehnt über ihre EU-Mitgliedschaft.
Metsola erwartet einen harten Wahlkampf für die Europawahlen im Juni 2024, aber auch, dass das nächste EU-Parlament eine pro-europäische, konstruktive Mehrheit haben wird. Sie sagte, dass der Kampf gegen den Extremismus eine große Herausforderung im Wahlkampf für die Wahlen vom 6. bis 9. Juni sein werde. Sie fügte hinzu, sie erwarte, dass die Fraktionen im nächsten Parlament noch zersplitterter sein werden als jetzt und, dass sie mehr Zeit brauchen werden, um ihre Prioritäten zu definieren. Sie forderte die Fraktionen auf, dies vor dem 17. Juli 2024 zu tun, wenn das neue Parlament seine konstituierende Sitzung abhalten wird.
Hier finden Sie eine Auswahl von Bildern aus dem Interview (Europäisches Parlament – Daïna Le Lardic):



Die folgenden Nachrichtenagenturen waren persönlich anwesend: AFP, ANSA, AMNA, Agerpres, BTA, Belga, dpa, EFE, Europa Press, HINA, Lusa, PAP, STA, TASR, Tanjug.
Auf der Grundlage des Interviews hat der enr eine gemeinsame Key Story erstellt, die Sie hier finden können. Folgen Sie dem European Newsroom auf sozialen Medien und lesen Sie die Beiträge der jeweiligen Nachrichtenagenturen online, wenn Sie an der spezifischen Sichtweise der einzelnen Länder zu diesem Thema interessiert sind.