Die Präsidentin der Slowakischen Republik, Zuzana Čaputová, hat am Mittwochabend in einer Fernsehansprache zur Europawahl die Wähler auf die Vorteile der EU-Mitgliedschaft hingewiesen.
Zur üblichen Aufforderung, dass die Wähler am Samstag, den 8. Juni, ihr Wahlrecht ausüben und für einen der kandidierenden Parteien stimmen, fügte sie noch einige Worte über die Bedeutung dieser Wahl hinzu. Sie erinnerte daran, dass die EU „seit zwanzig Jahren unser Lebensraum“ ist und die Slowakei durch diese Mitgliedschaft viel mehr Einfluss und Möglichkeiten hat, die Geschehnisse auf dem gesamten europäischen Kontinent zu gestalten.
„Wir haben mehr Raum für Selbstverwirklichung, zur Ausübung unserer Berufe, für Bildung, Reisen oder zur Förderung unserer Kreativität erlangt. Uns haben sich bisher ungeahnte Möglichkeiten der wirtschaftlichen Entwicklung, des Handels und der regionalen Zusammenarbeit eröffnet, die uns sonst unzugänglich geblieben wären. Zu den Milliarden Euro aus den EU-Fonds muss auch die Tatsache hinzugerechnet werden, dass die Slowakei dank der EU-Mitgliedschaft eine höhere wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und Lebensqualität hat,“ sagte die Präsidentin.
Sie fügte hinzu, dass die EU als Friedensprojekt und Ausdruck des Willens der europäischen Nationen und Staaten entstanden sei, politische und militärische Konflikte zu vermeiden und den Weg des Verständnisses und der Zusammenarbeit zu gehen.
„Die Liste der Vorteile unserer Mitgliedschaft in der Union könnte fortgesetzt werden. Die EU ist eine einzigartige Initiative, die aber keine endgültige Form hatte und hat. Diese formen auch wir. Daher sollten wir bei der Auswahl unserer Kandidaten, die uns in Brüssel vertreten werden, nicht nur darauf hören, was sie an der Union ablehnen, sondern auch darauf, wie sie diese verbessern wollen. Wie sie die Stimme der Slowakei stärken und das Gewicht unserer Interessen erhöhen wollen. Die Stimme unseres Landes zu verstärken bedeutet nämlich, sich ernsthaft um das Verständnis unserer Partner für unsere Prioritäten zu bemühen. Dies ist ein unumgänglicher erster Schritt, um sie tatsächlich durchzusetzen. Erfolgreiche europäische Länder tun dies. Auch der Slowakei ist es gelungen, sich am meisten durchzusetzen, als wir Vorschläge gemacht haben, die die Union als Ganzes stärkten und für die wir die Unterstützung unserer Partner gewinnen konnten,“ erklärte sie.
Ihrer Meinung nach deckt die EU fast eine halbe Milliarde Einwohner von 27 Staaten mit oft unterschiedlichen Interessen und Ansichten ab. Daher ist es nicht einfach, eine Einigung und gemeinsame Lösungen zu finden. Die Mitgliedschaft der Slowakei in der Union betrachtet sie jedoch als eines der größten zivilisatorischen Phänomene, in das sich das Land trotz der Hindernisse eine Chance erkämpft hat, sich einzubringen, und diese Gelegenheit müsse das Land voll ausschöpfen.
„Wir müssen daran arbeiten, was in der Union verbessert oder repariert werden muss. Der Weg zur Besserung ist jedoch nicht das umfassende Infragestellen oder pauschale Beschuldigen Brüssels, sondern die Durchsetzung konkreter Lösungen im Einklang mit den Prinzipien und Werten, auf denen die EU basiert. Dazu gehören unter anderem friedliche und demokratische Zusammenarbeit, die auf Vereinbarung, fairem Konsens und Solidarität basiert,“ sendete die Präsidentin eine Nachricht und forderte die Bürger in ihrer abschließenden Ansprache auf, am Samstag, den 8. Juni, ihr Wahlrecht und ihre Chance zu nutzen, den Weg zu beeinflussen, den Europa und die Slowakei weiter beschreiten werden. (6. Juni)
„Die EU ist eine einzigartige Initiative, die aber keine endgültige Form hatte und hat. Diese formen auch wir. Daher sollten wir bei der Auswahl unserer Kandidaten, die uns in Brüssel vertreten werden, nicht nur darauf hören, was sie an der Union ablehnen, sondern auch darauf, wie sie diese verbessern wollen.“ Zuzana Čaputová