Washington (dpa) – US-Finanzminister Scott Bessent fordert, dass sich Europa den US-Sanktionen gegen Länder anschließt, die russisches Erdöl kaufen. Die USA verhängen einen zusätzlichen Zoll von 25 Prozent auf Importe aus Indien als Strafe dafür, dass das Land russisches Öl bezieht. «Die Europäer müssen bereit sein, diese sekundären Sanktionen mitzutragen», sagte Bessent im Sender Bloomberg TV.
US-Präsident Donald Trump werde dem russischen Staatschef Wladimir Putin bei ihrem Treffen in Alaska am Freitag sagen, dass «alle Optionen auf dem Tisch liegen», sagte Bessent. «Sanktionen könnten verschärft werden, sie könnten gelockert werden», sie könnten zeitlich beschränkt sein oder unbefristet bleiben.
Beim jüngsten G7-Gipfel habe er die Anwesenden gefragt, ob sie bereit wären, wegen der Öl-Importe aus Russland einen Zoll von 200 Prozent auf Waren aus China zu verhängen, sagte Bessent. «Und wissen sie was? Alle wollten sich ansehen, welche Schuhe sie gerade tragen.»
Die Einnahmen aus Energieexporten sind eine zentrale Einnahmequelle Russlands, das seit Februar 2022 einen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt. Die USA und die Europäische Union verhängten in den vergangenen Jahren auch verschiedene andere Sanktionen gegen Russland.
Die EU bereitet derzeit ein neues Sanktionspaket gegen Russland vor. Das kündigte die Außenbeauftragte der Staatengemeinschaft, Kaja Kallas, am vergangenen Freitag nach einer Videokonferenz der EU-Außenminister an. Es wäre das 19. EU-Paket mit Strafmaßnahmen gegen Moskau. Details zu den geplanten Sanktionen nannte Kallas nicht. (13. August)
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