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Der Sommer steht vor der Tür. Das bedeutet, dass europäische Länder ihre Vorbereitungen zur Bekämpfung von Waldbränden und anderen Naturkatastrophen verstärken, die der Kontinent vermehrt erlebt. Dabei spielt der Klimawandel eine zunehmende Rolle. 

Einem Bericht des Europäischen Rechnungshofs (ECA) zufolge sind etwa 39 Prozent der Fläche der Europäischen Union – das sind etwa 160 Millionen Hektar – von Wäldern und Gehölzen bedeckt. Doch jedes Jahr gehen etwa 0,2 Prozent dieser Fläche (320.000 Hektar) in Flammen auf.

Die Zahl der mehr als 30 Hektar betreffenden Waldbrände verdreifachte sich in der EU zwischen 2006 und 2024 und erreichte laut dem ECA-Bericht einen Durchschnitt von fast 1.900 Bränden pro Jahr.

Waldbrände sind sowohl Ursache als auch Folge des Klimawandels, da sie Milliarden Tonnen CO2 in die Atmosphäre freisetzen, was wiederum die Erwärmung und die Bedingungen für noch zerstörerischere Brände beschleunigt.

Waldbrände stellen auch erhebliche Gesundheitsrisiken dar, da der entstehende Rauch gasförmige Schadstoffe wie Kohlenmonoxid sowie Wasserdampf und Feinstaub enthält, die besonders gefährlich sein können.

Laut einer Studie des japanischen National Institute for Environmental Studies führte die globale Erwärmung in den vergangenen 50 Jahren zu einem fast zehnfachen Anstieg der Todesfälle durch Rauch von Waldbränden – mittlerweile sind demnach mehr als 12.500 Todesfälle pro Jahr darauf zurückzuführen.

Die Bekämpfung von Waldbränden wird ebenfalls immer schwieriger: Traditionelle Löschmethoden sind zunehmend weniger wirksam, und die Feuerwehrdienste müssen mit der „hohen Häufigkeit und Intensität von Waldbränden während der verlängerten Brandsaisons“ umgehen, so ein im November veröffentlichter Bericht der Europäischen Kommission. Dem Bericht zufolge wurden 96 Prozent der Waldbrände in der EU durch menschliches Handeln verursacht, wie etwa Brandstiftung und Fahrlässigkeit.

EU in Alarmbereitschaft

Ende Mai kündigte die Europäische Kommission neue Maßnahmen zur Bekämpfung von Waldbränden in diesem Sommer an. Diese werden durch den EU-Katastrophenschutzmechanismus mitfinanziert. Er koordiniert die Reaktion auf Natur- und von Menschen verursachte Katastrophen auf EU-Ebene, fördert die Zusammenarbeit zwischen nationalen Behörden und bietet schnelle Hilfe für die Bevölkerung.

Im Juli und August werden fast 650 Feuerwehrleute aus 14 europäischen Ländern in Hochrisikogebieten in Frankreich, Griechenland, Portugal und Spanien eingesetzt, um lokale Kräfte zu unterstützen. 22 Flugzeuge und vier Hubschrauber werden in zehn Mitgliedstaaten stationiert, um bei Bedarf einzugreifen.

Zusätzlich stehen 19 Bodeneinsatzteams, die jeweils aus etwa 30 Feuerwehrleuten bestehen, sowie ein Beratungs- und Bewertungsteam bereit. Sie können von der EU in enger Zusammenarbeit mit den Mitgliedstaaten entsandt werden. Zudem wird ein spezielles Unterstützungsteam für Waldbrände im EU-Koordinierungszentrum für Notfallmaßnahmen (ERCC) eingerichtet, um Risiken zu überwachen und wissenschaftliche Daten zu analysieren.

Die Europäische Union stellt zwischen 2021 und 2027 mindestens 3,5 Milliarden Euro bereit, um den Mitgliedstaaten bei der Bekämpfung von Waldbränden zu helfen, so der ECA. Das Geld wird zunehmend zur Finanzierung von Präventionsmaßnahmen wie der Schaffung von Brandschneisen und der Beseitigung von Vegetation verwendet, wie der Rechnungshof feststellte.

Die Prüfer warnten jedoch, dass EU-Mittel nicht immer effektiv eingesetzt werden, und verwiesen auf schwache Zielsetzungen und mangelhafte Auswertung. Der Bericht stellte fest, dass Brüssel nur wenig Informationen über die tatsächlichen Auswirkungen der unterstützten Projekte hat. In einigen Fällen war der Gesamtbetrag, den die Mitgliedstaaten für die Brandbekämpfung ausgaben, unklar, da er oft für Berichterstattungszwecke mit anderen Daten zusammengefasst wurde.

Das Dorf Mikrevo (30. Juli 2024). Ein großes Feuer brennt in der Nähe des Dorfes Mikrevo, Gemeinde Strumiani. Das Feuer hat ein Waldgebiet erfasst und ist in der Nähe der Straße. An der Beherrschung des Feuers beteiligten sich auch die beiden Flugzeuge, die von Frankreich über den EU-Katastrophenschutzmechanismus geschickt wurden. Foto: Krasimir Velkov, BTA

Flugzeuge, Satelliten und Einsatzkräfte

Mitgliedstaaten, die jeden Sommer stark von Waldbränden betroffen sind, profitieren zwar von einer koordinierten EU-Reaktion, setzen aber auch unabhängig zusätzliche Maßnahmen um. Einige dieser Initiativen werden jedoch auch mit Unterstützung von EU-Mitteln durchgeführt.

Manche europäische Länder profitieren zudem von einem vom Technologieriesen Google entwickelten Überwachungssystem für Waldbrände. Dieses System analysiert mithilfe künstlicher Intelligenz Satellitendaten, um die Grenzen von Waldbränden zu erkennen und zu verfolgen. Es umfasst auch ein App-basiertes Warnsystem, das Menschen in der Nähe eines aktiven Feuers benachrichtigt. Seit August 2024 ist das System in 15 Ländern verfügbar, etwa in den häufig betroffenen Ländern Frankreich, Griechenland, Italien, Portugal und Spanien.

Hier sind einige Maßnahmen, die europäische Länder individuell für den Sommer 2025 ergreifen:

Portugal


Seit den tragischen Waldbränden von 2017, die im Landesinneren mehr als 100 Menschenleben forderten und tausende Hektar Wald und Wohngebiete zerstörten, investierte das Land erheblich in die Vorbereitung und Widerstandsfähigkeit gegen Waldbrände.

Portugal richtete eine nationale Agentur ein, die die Forstwirtschaft und die Brandbekämpfungsmaßnahmen koordiniert und strukturierte das Notfallsystem der Nationalen Behörde für Notfall- und Katastrophenschutz (ANEPC) um. Es wurden 24 regionale Kommandos geschaffen, personelle und luftgestützte Ressourcen verstärkt sowie eine Plattform für Kartierung und Frühwarnung implementiert.

Für den Sommer 2025 wurden über 14.000 Einsatzkräfte, 3.000 Fahrzeuge und 70 Flugzeuge mobilisiert. Bei Bedarf stehen auch EU-Ressourcen wie die Flugzeuge der RescEU-Canadair zur Verfügung. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit Spanien wurde ebenfalls verstärkt.

Spanien


In Spanien begann die Sommerkampagne gegen Waldbrände offiziell am 1. Juni. Die Zahl der Brände im Land scheint jedoch derzeit rückläufig zu sein.

Laut neuesten Daten des spanischen Ministeriums für den ökologischen Übergang wurden zwischen Januar und April 2025 insgesamt 1.508 Vorfälle registriert, darunter Brände und versuchte Brandstiftungen. Dies ist die niedrigste Zahl seit 2016 (1.364 Vorfälle) und weit unter den Zahlen von 2017 (5.653 Vorfälle).

Die nationale Strategie zur Brandbekämpfung in Spanien umfasst mehrere Akteure. Dazu gehören verstärkende Brigaden für Waldbrände (BRIF) und Löschflugzeuge mit großer Kapazität, die von den Luft- Weltraumstreitkräften des Landes betrieben werden. Auch die militärische Nothilfeeinheit (UME) des Verteidigungsministeriums wird eingesetzt, zusammen mit Personal und Ausrüstung der Nationalpolizei, der Guardia Civil und der Generaldirektion für Verkehr (DGT).

Diese staatlichen Ressourcen koordinieren ihre Arbeit mit den regionalen Präventions- und Löschplänen der autonomen Gemeinschaften Spaniens.

Slowenien


Als Folge eines großen Waldbrandes, der im Juli 2022 die slowenische Region Kras traf und 3.700 Hektar Land zerstörte, beschloss die slowenische Regierung den Aufbau einer Einheit für die Brandbekämpfung zur Luft aufzubauen.

Im April 2023 kauften das Verteidigungsministerium und das Amt für Zivilschutz und Katastrophenhilfe vier Air Tractor AT-802-Flugzeuge. Behördenleiter Leon Behin sagte, das Projekt habe insgesamt 23 Millionen Euro gekostet, von denen 15,5 Millionen aus EU-Mitteln stammten.

Slowakei


Das slowakische Innenministerium plant die Anmietung eines Hubschraubers von einem privaten Unternehmen, um Waldbrände zu bekämpfen und auf Vorfälle in schwer zugänglichem Gelände zu reagieren. Dies gab die Staatssekretärin im Innenministerium, Lucia Kurilovská, am Montag bekannt. 

Die Miete für einen mit Technik zur Brandbekämpfung ausgestatteten Black Hawk UH-60-Hubschrauber werde etwa 1,76 Millionen Euro für zehn Wochen kosten und durch einen Zuschuss aus dem RescEU-Programm finanziert. 

Die Kosten für die Flugstunden – etwa 3.300 Euro pro Stunde – werden demnach aus dem eigenen Budget des Ministeriums gedeckt.

Adrián Mifkovič, Präsident des slowakischen Feuerwehr- und Rettungskorps (HaZZ), sagte, das Ziel bestehe darin, innerhalb von vier Jahren eine eigene Flotte von Löschflugzeugen für die Slowakei mit EU-Mitteln aufzubauen. Für das Projekt wurden 32 Millionen Euro bereitgestellt.

Bulgarien


Nachdem Dutzende Familien im Juli 2024 durch Waldbrände in der bulgarischen Region Jambol ihre Häuser verloren hatten, forderte Präsident Rumen Radev „dringende Maßnahmen, um qualifizierte Menschen für das Militär zu gewinnen, das in alarmierendem Maße schrumpft“.  Er betonte die Notwendigkeit, die Wartung von Personal und Ausrüstung zu priorisieren, anstatt Hunderte Millionen für neue Flugzeuge auszugeben.

Militärpersonal und -ausrüstung werden oft zur Unterstützung bei der Brandbekämpfung eingesetzt. 

Verteidigungsminister Atanas Zapryanov erklärte im Februar, dass 2025 sechs Hubschrauber der bulgarischen Luftwaffe zur Bekämpfung von Waldbränden zur Verfügung stehen werden – doppelt so viele wie im Vorjahr.

Er sagte, dass das Verteidigungsministerium erhebliche Anstrengungen für mehr Ausrüstung zur Brandbekämpfung unternommen habe und sich gegen Ende 2024 etwa 21 Millionen Euro an zusätzlichen Mitteln für diesen Zweck gesichert hatte.

Zapryanov zufolge seien im Sommer zwölf Crews in Bereitschaft sein, was den gleichzeitigen Einsatz von mindestens vier Löschhubschraubern zu jedem Zeitpunkt ermögliche.

Dieser Artikel wird zwei Mal pro Woche veröffentlicht. Der Inhalt basiert auf den Nachrichten der am European Newsroom beteiligten Agenturen.